WELTSPARTAG am 30. Oktober!

WELTSPARTAG am 30. Oktober!

 

Überall auf der Welt legen die Menschen regelmäßig Geld auf die hohe Kante. Ob für schlechte Zeiten, das eigene Auto, die erste Immobilie, einen schönen Urlaub oder den wohlverdienten Ruhestand. Der Wunsch, mit dem selbst verdienten Geld mit viel Disziplin und etwas Zeit ein kleines oder großes Vermögen aufzubauen, schlummert irgendwo in uns. Sparen ist also von jeher ein Grundbedürfnis, ein elementarer Baustein für ein sinnvolles und nachhaltiges Finanzleben. Kein Wunder, dass im Jahr 1924 Delegierte aus 27 Ländern im Rahmen des 1. Internationalen Sparkassenkongresses in Mailand beschlossen, ein besonderes Format ins Leben zu rufen. Ein Jahr später war es dann tatsächlich soweit. Die Sparkassen feierten am 31. Oktober 1925 den ersten Weltspartag, der Startschuss zu einer nun schon jahrzehntelang andauernden Tradition. 2023 findet er am 30. Oktober zum 99. Mal statt. Auch wenn Sparen heute etwas anders aussieht als früher – sinnvoll war, ist und bleibt eine finanzielle Vorsorge, allen Veränderungen zum Trotz. Denn von nichts kommt nun mal auch nichts: Rechtzeitig zum Weltspartag machen wir den Finanzprodukte-Check: Wie kann man bei Inflation und steigenden Zinsen sein Geld gut investieren?

 

Sparen und Inflation

Geld nicht nur für den Notfall anzulegen, sondern es noch zu vermehren, ist in Zeiten erhöhter Inflationsraten sehr wichtig. Durch die sukzessive gestiegenen Zinsen ist das heute zum Glück auch wieder möglich und notwendig. Denn wer sein Gespartes am Weltspartag nur im Sparschwein deponiert, verliert mit der Zeit und ganz von alleine einen Teil seines erwirtschafteten Vermögens. In der Theorie heißt es: Niedrige Zinsen animieren die Menschen, Geld auszugeben. Ein beliebtes Instrument zur Belebung der Wirtschaft, denn der Stimulus führt zu höheren Preisen – und kann die Teuerungsrate, sprich Inflation, anheizen. Steigt diese wie in den letzten Jahren dauerhaft über den gewünschten Zielwert von jährlich 2,0 Prozent, heben Notenbanken wie die EZB (Europäische Zentralbank) ihre Leitzinsen an. In der Folge legen auch die Sparzinsen zu: Geld investieren wird attraktiver, und die Menschen konsumieren wieder weniger. Die Inflation geht zurück. So geschehen im Zuge der jüngsten Maßnahmen ist die Inflation 2023 kontinuierlich gefallen und lag im August bei 6,1 Prozent. Für das laufende Jahr rechnet die Notenbank nun mit einer Teuerungsrate von 5,6 Prozent. Für 2024 sagte sie 3,2 Prozent voraus und ab 2025 erwartet sie 2,1 Prozent. Daher ließ die EZB, als sie den Leitzins zuletzt anhob, zugleich auch erkennen, dass nun zumindest vorerst keine weiteren Steigerungen zu erwarten sind. Die Wirtschaft soll so nicht unnötig belastet werden.

Längerfristige Anlagen lohnen sich auch am Weltspartag

Da die Verzinsung zahlreicher Anlagen gestiegen ist, wird vor allem die Investition längerfristige Produkte sinnvoll. Denn es ist nicht unwahrscheinlich, dass die so rasch gestiegenen Zinsen gegebenenfalls auch wieder schnell sinken. Die Verzinsung von Sichteinlagen wie Tagesgeld oder Girokonto kann sich dann tagesaktuell ändern, die längerfristiger Anlagen erst einmal nicht. Das macht traditionelle Sparformen wie Sparbrief, Festgeld und Sparkonten wieder interessant. Während der Niedrigzinsphase waren diese Klassiker fast vom Radar verschwunden. Nun lohnt sich ein genauer Blick darauf, wie viel Rendite man mit ihnen unter den geänderten Umständen erwirtschaften kann. Wir stellen sie euch zum Weltspartag vor!

Festgeldkonto, Sparbrief und Sparkonto

Festgeldkonto: Bei Festgeldkonten wird das Geld für eine bestimmte Laufzeit zu einem festen Zinssatz angelegt. Kunden können sich eigenständig für eine der gängigen Fristen entscheiden. Oft sind das 2 oder 3 Jahre, es gibt aber auch Angebote über 5 beziehungsweise sogar 10 Jahre. Ein höherer Leitzins führt meist auch zu höheren Festgeldzinsen. Aktuell werden in der Regel 3 bis 4 Prozent angeboten.

Sparbrief: Sparbriefe sind festverzinsliche Anlagen mit festen Laufzeiten. Kunden legen den Wunschbetrag für bestimmte Zeiträume von 1 bis 10 Jahren zu einem festen Zinssatz an. Es gibt drei Arten von Sparbriefen: normaler Sparbrief mit jährlicher Auszahlung, der aufgezinste sowie der abgezinste Sparbrief. Da der Zinssatz garantiert ist, weiß man bereits zu Beginn, mit welchem Ertrag man rechnen kann.

Sparkonto: Sparkonten sind einfache und weit verbreitete Finanzprodukte. Sie ermöglichen es dem Kunden, sein Geld anzulegen und Zinsen auf die Einlagen zu bekommen. Aktuell je nach Kreditinstitut bis zu 4 Prozent. Das heißt, dass das Geld auf dem Sparkonto schneller wächst.

Tagesgeld und Sparbuch

Tagesgeld: Ein Tagesgeldkonto eignet sich nach wie vor sehr gut, um dort einen Finanzpuffer für Notfälle zu verwahren. Für größere Anlagesummen ist es in Zeiten hoher Inflation jedoch nach wie vor nicht zu empfehlen. Viele Kunden und Kundinnen haben in den vergangenen Jahren niedrige Kreditzinsen und für Immobilien lange Zinsbindungen erhalten. Deswegen können viele Banken und Sparkassen nicht von heute auf morgen höhere Zinsen auf Tagesgeldkonten zahlen, ohne ihre eigene Wirtschaftlichkeit zu gefährden. Digitale und direkte Banken haben hier ohne Filialen und weitere finanzielle Verpflichtungen ein leichteres Spiel. Zahlt ein Institut Ihnen für einen begrenzten Zeitraum 3 Prozent oder mehr Zinsen, bleibt der Ertrag gering. Legt man beispielweise 1.000 Euro an, erhält man im Laufe eines Jahres eine Rendite von lediglich 20 Euro. Für kurz- und langfristige Geldanlagen eignen sich deswegen andere Anlageformen wie beispielsweise das Festgeld besser, auch um der aktuell noch hohen Inflation zumindest zum Teil zu trotzen.

Sparbuch: Früher ein Klassiker am Weltspartag, heute wird auch das Sparbuch in Zeiten der Zinserhöhung wieder als Anlage diskutiert. Doch steht man mit dem kleinen Büchlein vor ähnlichen Herausforderungen wie mit einem Tagesgeldkonto. Sparzinsen können aus den genannten Gründen nur Schritt für Schritt angehoben werden.

Alternative Anlageformen am Weltspartag im Blick

Neben den vorgestellten Klassikern gibt es allerdings rechtzeitig zum Weltspartag auch noch andere Möglichkeiten attraktive Zinsen und Gewinne einzustreichen. Besonders erfolgreich waren sie mangels guter Alternativen in der vergangenen Niedrigzinsphase. Aber auch wenn die Zinsen wieder steigen, sollte man sie nicht außer Acht lassen. Das Potential ist vor allem langfristig gesehen immer vorhanden.      

Aktien, Fonds und ETFs (Exchange Traded Funds):  sind wichtige Bestandteile zum Aufbau von Vermögen. Hier sind höhere Renditen als beim Tagesgeldkonto oder Sparbuch möglich. Mehr noch: Die Inflation kann für Aktionärinnen und Aktionäre durchaus positiv sein. Höhere Preise bedeuten höhere Gewinne. Entscheidend ist, dass die Unternehmen ihre höheren Kosten an die Kundschaft weitergeben können und ihre Gewinnmarge nicht erheblich sinkt.

Diversifizieren ist das Gebot der Stunde

So ist man nicht nur an den Erfolg der Aktien eines Unternehmens gebunden. Hier helfen zum Beispiel Investmentfonds zur Geldanlage. Sie streuen das Ersparte und bieten Themenvielfalt. Das investierte Vermögen wird gebündelt. Fondsmanager oder Fondsmanagerinnen setzen auf verschiedene Investmentprodukte und Wertpapiere. Sie haben auch die Entwicklung der einzelnen im Fonds enthaltenen Werte im Blick, um aktiv die Gewinnchancen zu verbessern und gegebenenfalls Verluste zu vermeiden.

Im Gegensatz zu diesen aktiv gemanagten Fonds bilden ETFs automatisiert einen bestimmten Börsenindex nach. Ziel ist es, den Index so genau nachzubilden, dass die Wertentwicklung des ETFs analog zu ihm verläuft. Der ETF steigt und fällt also wie der Markt.

Mit der Zinswende sowie aufgrund nachlassender Inflationssorgen und weiter gestiegener Zinsen sind auch Rentenfonds, Laufzeitfonds und Geldmarktfonds wieder attraktiver geworden. So kletterte die durchschnittliche Rendite für Euro-Unternehmensanleihen von rund 1 Prozent Anfang 2022 auf etwa 4,5 Prozent zu Mitte Juni 2023. Die für europäische Hochzinsanleihen stieg von 3,0 auf etwa 7,5 Prozent. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Rendite von deutschen Staatsanleihen belief sich Mitte Juni 2023 auf knapp 2,5 Prozent. Anfang 2022 waren es noch minus 0,5 Prozent.

Der Fondssparplan

Fondssparplan: Beim Fondssparen zahlt man regelmäßig Geld in einen Investmentfonds ein. So hat der Kunde die Chance, selbst mit kleineren Beträgen langfristig Kapital aufzubauen – auch fürs Alter. Ein Fondssparplan investiert zum Beispiel in Aktien, verzinsliche Wertpapiere oder Immobilien. Wer regelmäßig und langfristig einzahlt, nutzt die Renditechancen der jeweiligen Fonds. Dabei profitiert man vom sogenannten Cost-Average-Effekt, der auch als Durchschnittskosteneffekt bezeichnet wird: Bei hohen Kursen kauft man weniger Fondsanteile, bei niedrigen mehr, um langfristig einen günstigen Durchschnittspreis je Fondsanteil zu erzielen.

Gold und Anleihen

Gold: Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin gelten im Volksmund als krisensicher. Dabei bieten sie weder Zinsen noch Dividenden. Gewinne kann man nur bei Kurssteigerungen erzielen. Auch hier ist deswegen ein besonders langer Anlagehorizont nötig, um Schwankungen auszugleichen. Zudem eignen sich Edelmetalle eher zur Beimischung anderer Anlageformen oder einfach als edles Geschenk am Weltspartag!

Anleihen: Recht unmittelbar beeinflusst der Leitzins den Wert von Anleihen. Deren Verzinsung verändert sich oft sehr zeitnah mit den Leitzinsen – jedoch nicht 1:1. Grund ist, dass der Preis von Anleihen und ihre Zinsen noch von anderen Faktoren abhängen. Unter anderem von dem Risiko, dass das Unternehmen oder der Staat die Anleihezinsen nicht zahlen kann.

Sparen lohnt sich immer – nicht nur am Weltspartag

Egal für welche der genannten Sparformen man sich entscheidet: Wichtig ist, dass man überhaupt spart und dass die Raten und Sparziele zu den eigenen Zielen und Möglichkeiten passen. Manchmal ist es vielleicht besser, nicht auf maximalen Gewinn und Risiko zu setzen, sondern pragmatisch die durch die Inflation entstehenden Verluste abzufedern. Denn Geld leichtfertig zu verschenken hat noch nie jemanden glücklich gemacht. Sparen aber schon! Denn Sparen bedeutet finanzielle Freiheit. In diesem Sinne wünschen wir euch noch viele schöne Weltspartage! 

Quelle: Sparkasse.de

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