Jahresrückblick: Der Private Banking Podcast

Jahresrückblick: Der Private Banking Podcast

 

Es ist viel passiert in diesem Jahr. Es gab kriegerische Auseinandersetzungen. Es gab aber auch sehr positive Meldungen aus der Finanzwelt. Genug Stoff also um 2023 eine eigene Ausgabe unseres Private Banking Podcasts zu widmen. Für diesen ganz besonderen Jahresrückblick haben wir uns zusammen mit Moderator Patrick Heyde zwei hochkarätige Gäste aus dem Private Banking der Sparkasse Regensburg eingeladen: Wir begrüßen herzlich Marion Kunz und Stefanie Weigl! Marion ist schon seit 2001 im Team und ist Expertin in Sachen Immobilien. Stefanie ist seit einem Jahr dabei und unter anderem für die jungen vermögenden Erwachsenen zuständig.

 

 

Viel Negatives aber auch Positives

Patrick Heyde: Marion, wie haben es deine Kunden erlebt, das Jahr 2023? Welche Nachrichten haben sie beschäftigt, was war bei ihnen präsent und welche Themen aus der Finanzwelt waren ihnen wichtig?

Marion Kunz: Lieber Patrick, Danke für die Einladung. Es freut mich sehr, dass ich zum Jahresende u zum Jahresrückblick hier sein darf. Wie du bereits gesagt hast: Wir hatten wirklich ein sehr aufregendes Jahr. Es gab viele schlimme Sachen, aber auch viel Positives. Im Januar hat Kroatien den Euro eingeführt, Deutschland hat die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet, es gab die Flutkatastrophe und den Anschlag auf Israel. Aber eben auch gute Dinge, wie die Krönung von Prinz Charles. Loriot wäre Hundert geworden und natürliche das Schönste für unsere Kunden und natürlich auch für uns: Es gibt endlich wieder Zinsen und wir konnten einen Sparkassenbrief mit 3,33 Prozent auflegen.

Patrick Heyde: Ich sehe Marion, du denkst wie immer positiv! Aber mal ehrlich, 2023 war wirklich nicht einfach und deswegen fällt in diesem Zusammenhang immer wieder das Stichwort Resilienz. Wir alle sollen uns negative Nachrichten nicht so zu Herzen nehmen. Wie kannst du deine Kunden dabei unterstützen? 

Marion Kunz: Klar, das Thema geht uns alle an und wir gewöhnen uns auch relativ schnell an negative Nachrichten. Aber was wir seit Corona feststellen ist, dass die Kunden verstärkt zu uns kommen. Egal ob alt oder jung, sie suchen das Gespräch mit uns, bleiben länger in der Beratung. Die Psychologie ist in diesen Zeiten eigentlich das Wichtigste. Es gilt positive Dinge zu vermitteln. Das kommt mir zugute, weil ich in meiner Position im Private Banking einen „großen Bauchladen“ dabeihabe. Ich kann also auch sehr viel schöne Dinge mit meinen Kunden besprechen.

Reisen, Rücklagenund Zinsen

Patrick Heyde: Ich fasse zusammen, die persönliche Beratung ist in gerade diesen Zeiten sehr, sehr wichtig. Die nächste Frage an dich, Stefanie Weigl. Du bist ja unter anderem zuständig für die jungen Erwachsenen. Was hat denn diese Gruppe 2023 besonders beschäftigt und welche Dienstleistungen wurden nachgefragt?

Stefanie Weigl: Ja, das Thema Reisen ist wieder zurück, Patrick! Unsere jungen Kunden wollen jetzt wieder die Welt erkunden, sie wollen raus und fragen deswegen verstärkt nach Kreditkarten. Aber auch das Thema eigene Immobilie spielt im Jahresrückblick eine wichtige Rolle. Wegen der gestiegenen Bauzinsen lautet die Frage: Kann oder will ich mir noch eine eigene Immobilie leisten? Und wenn ja, wann ist der richtige Zeitpunkt? Auffällig ist auch, dass der Puffer auf dem Tagesgeldkonto wieder enorm zugenommen hat, es werden wieder mehr Rücklagen gebildet, trotz Inflation. Und es wird unheimlich viel nachgefragt bei ETFs und Aktienfonds, weil auch den jungen Erwachsenen klar ist, dass die gesetzliche Rente im Alter nicht ausreichen wird.

 

Patrick Heyde: Also eine Fülle an Themen, die die jungen Kunden beschäftigt. Du bist ja auch für Geldanlage zuständig, Stefanie. Was passiert mit der Inflation und den Zinsen, bleibt die Lage so oder wird sich da was verändern? Wie ist da deine Einschätzung?

Stefanie Weigl: Die Inflation ist ja schon deutlich zurückgegangen, jetzt im November sind wir bei 3,8 Prozent. Ziel sind laut EZB die 2 Prozent, dann spricht man von einer gesunden Inflation. Da ist also noch ein Weg dorthin. Die EZB hat jetzt zehnmal in Folge die Zinsen angehoben und damit denken wir, sollte jetzt auch erst einmal Schluss sein. Bis Jahresende könnten die Zinsen im kurzfristigen Bereich also noch steigen, aber manche Banken reduzieren die Sätze bereits wieder. Es macht meiner Meinung also für unsere Kunden jetzt Sinn, sich für einen Teil des Vermögens die langfristigen Zinsen mit unterschiedlichen Laufzeiten zu sichern.

Immobilien suchen Angebote

Patrick Heyde: Es lohnt sich also sich mit den Zinsen zu beschäftigen. Marion, das Thema Zinsen spielt ja auch in den Bereich Immobilien hinein. Jetzt stellt sich also schon die Frage, angesichts gestiegener Baukosten, gestiegener Immobilienfinanzierungstarife: Ist der Traum von der eigenen Immobilie auch für viele vermögende Interessenten geplatzt?

Marion Kunz: Wir stellen fest: der eine steckt den anderen an. Wenn wir im Jahresrückblick 2023 mit 2016 vergleichen, ist es natürlich teurer geworden, sich die selbst genutzte Immobilie zu leisten. Schauen wir aber auf das Jahr 1980 zurück, sind Immobilien immer noch wesentlich günstiger geworden. Und was man nicht vergessen darf: auch die Ansprüche sind insgesamt seitdem unheimlich gestiegen! In den 80ern hat man mehr gespart, ist weniger in den Urlaub gefahren und das lässt die Preise heute „gefühlt“ viel höher erscheinen. Was wir feststellen, ist, dass die Schenkungen der Großeltern jetzt früher stattfinden. Damit können sich die Jüngeren dann eben doch das Eigenheim leisten. Das ist was Schönes und da können wir die Kunden sehr stark unterstützen. Im Private Banking haben natürlich viele Kunden bereits eine Immobilie, aber wer sich eine anschaffen möchte, den unterstützen wir natürlich sehr gerne mit einer individuelleren Gestaltung der Finanzierung.  Dafür stehen wir von der Sparkasse Regensburg ja auch.

Patrick Heyde: Im Immobilienbereich sind die Preise ja auch im jahresrückblick in Regensburg stark zurückgegangen. Ist jetzt vielleicht sogar schon die Zeit für „Schnäppchenjäger“ angebrochen?

Marion Kunz: Im Immobilienmarkt kennen wir keinen „Black Friday“, so wie jetzt gerade ein aller Munde. Wir haben im Jahresrückblick tatsächlich einen Rückgang von 10 bis 15 Prozent und ich denke, es ist jetzt schon ein interessanter Zeitpunkt um zuzugreifen, denn das Angebot im Wohnungsbau ist nach wie vor zu klein und die Nachfrage groß. Das treibt die Mieten und deswegen rechnen wir nicht mehr mit so einem starken Rückgang bei den Preisen. Die Kunden müssen aber auch wieder lernen, ein Angebot für ein aus ihrer Sicht attraktives Objekt zu formulieren. Das haben sie in der zurückliegenden Niedrigzinsphase leider etwas verlernt.

Patrick Heyde: Soweit zum Rückblick. Jetzt bemühe ich aber zum Abschluss auch noch deine hellseherischen Fähigkeiten, liebe Stefanie. Was glaubst du, was werden die Themen sein für das Jahr 2024? Was wird uns da mit Blick auf die Finanzwelt beschäftigen?

 Stefanie Weigl: Wir waren die letzten Jahre sehr verwöhnt. Es fällt schon auf, dass die Mittelschicht immer mehr wegbricht und dass die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird. Aber in jeder Phase des Lebens steckt auch eine Chance. Deshalb glaube ich, dass in den folgenden Jahren der persönliche Kontakt und der vertrauensvolle Ansprechpartner wichtiger denn je wird. Das Thema Digitalisierung schreitet zudem voran, Stichwort digitaler Euro. Dazu werden uns der Fachkräftemangel und die steigenden Rohstoffpreise weiter begleiten. Ich glaube es bleibt nächstes Jahr auf jeden Fall spannend und es gibt viel zu tun, Patrick!

Patrick Heyde: Vielen Dank Stephanie Weigl und Marion Kunz für diesen Rückblick und Ausblick. Ich verabschiede mich bei euch und allen ZuschauerInnen und ZuhörererInnen und wünsche allen jetzt schon ein gutes und gesundes Jahr 2024! 

 

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