PRIVATE BANKING PODCAST: Wie gut ist Ihre Rente?

PRIVATE BANKING PODCAST: Wie gut ist Ihre Rente?

 

Aus persönlicher Erfahrung wissen die Private Banking Berater der Sparkasse Regensburg: auch oder gerade besonders vermögende Kunden bangen genauso um ihre Altersvorsorge. Die Gründe dafür sind sehr individuell und die Möglichkeiten dagegen zu steuern komplex. Gerade in unsicheren Zeiten wie diesen ist deswegen eine extra Portion Beratung in Sachen Rente manchmal besonders hilfreich. Kann die von der Politik geplante Aktienrente in Zukunft die Riesterrente ablösen? Was sind für wen die genauen Vorteile eines Rürup-Produktes? Sollte die eigene Immobilie immer eine wichtige Säule im eigenen Rentenplan darstellen? Und wie wirkt sich die Inflation auf eine zu schließende Rentenlücke aus? Sollte ich lieber alles auf Aktien setzen? Oder ist es nicht vielleicht schon zu spät dafür?

„Die Rente ist sicher.“ Das ist eines der berühmtesten Zitate des früheren Bundesarbeitsministers Dr. Norbert Blüm. Am 10. Oktober 1997 wurde das Rentenreformgesetzt verabschiedet, welches das Rentenniveau dauerhaft ein Stück nach unten bringen sollte. Aufgrund des demographischen Wandels decken die Einnahmen durch die Beitragszahler:innen schon lange nicht mehr die Ausgaben der Rentenkasse. Um diese Lücke zu schließen, finanziert der Bund die Kasse durch Steuereinnahmen mit. Bereits heute werden 30 % vom gesamten Bundesetat in die Rentenversicherung eingezahlt, um die Ausgaben zu decken. In den kommenden Jahrzehnten könnte der Anteil sogar auf 50 % des gesamten Bundesetat steigen. Ist die Rente wirklich sicher? Und warum machen sich auch vermögende Menschen Sorgen um ihre finanzielle Zukunft?

In der 7. Folge des Private Banking Podcasts der Sparkasse Regensburg reden der Moderator Patrick Heyde und der Relationship Manager Private Banking Philipp Fischer über die verschiedenen Wege der Altersvorsorge. Verstand trifft Vermögen!

 

 

Ist die Rente wirklich sicher?

Ja, die Rente ist sicher. Es ist aber auch sicher, dass sie nicht reichen wird, um später den Lebensstandard zu halten. Man muss definitiv selbst vorsorgen.

 

Wenn ich mir einen Überblick verschafft habe und eine Lücke feststelle, was mache ich dann? Es gibt viele Möglichketen eine Vorsorge für das Alter zu betreiben. Gibt es einen Königsweg?

Den Königsweg alleine gibt es nicht. Es ist wichtig festzulegen, wie der spätere Lebensstandard einmal aussehen soll und wie man dieses Ziel erreichen kann. Die klassische Altersvorsorge ist Bestandteil dieser Strategie, kann aber nicht mehr die alleinige Lösung sein.

 

Welche geförderten Altersvorsorgen gibt es?

Es gibt bespielweise die Riester Rente und die Rürup Rente. Die Riester Rente bietet sich für Geringverdiener an. Sie ermöglicht bestimmten Personenkreisen für relativ geringe Einzahlungen eine lebenslange Rente. Die Rürup Rente richtet sich an Personen – wie Selbstständige und Gutverdiener – die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben. Sie bietet eine hohe steuerliche Absetzbarkeit. Man kann die Einzahlungen bis zu einem bestimmten Höchstbetrag steuerlich geltend machen. Bei beiden Modellen wird das Geld steuerfrei angespart. Es muss erst im Rentenbezug, wenn dann der persönliche Steuersatz in der Regel niedriger ist, komplett versteuert werden.

 

In Deutschland gibt es aktuell die Diskussion um eine Art Rentenversicherung mit Aktienkapital. Sollte ich als privater Bürger in Bezug auf die Altersvorsorge konservativ investieren oder wie der Bund auf Aktien setzen?

Ich begrüße den Vorschlag sehr. Bei dem Thema Zukunftsvorsorge redet man in der Regel über einen langfristigen Vermögensaufbau bei dem man entsprechend Schwankungen am Kapitalmarkt ausgleichen kann. Die Wahrscheinlichkeit über einen langen Anlagehorizont eine entsprechende Rendite zu erwirtschaften, ist einfach sehr hoch.

 

Welche Rolle spielt die selbstgenutzte Immobilie bei der Altersvorsorge? Was gibt es zu beachten?

Ich empfehle ganz klar vorher festzustellen, welches Budget ich brauche, um eine Immobilie altersgerecht umzubauen. Dieser Betrag sollte separiert verwahrt werden, da er für die Zukunftssicherung nicht zur Verfügung steht. Es macht auch Sinn, sich über die staatlichen Fördermöglichkeiten zu erkundigen.

 

Im Private Banking sprechen wir über vermögende Kunden. Es gibt internationale Studien, die sagen, dass sich 35 % der vermögenden Menschen sorgen über ihre Altersvorsorge machen. Das sind ähnliche Quoten, wie beim Otto-Normalverbraucher. Wie erklärst Du Dir das?

Ich glaube das ist eine Mischung aus verschiedenen Gründen. Lange Zeit wurden mit der Altersvorsorge sichere verzinsliche Anlagen verbunden. Jetzt hatten wir relativ lange einen negativen Realzins. Man konnte kein Vermögen bilden und hat teilweise an Kaufkraft verloren. Selbst, wenn man gespart hat. Damit kann man keine Rente schließen. Im vermögenden Kundenklientel gibt es außerdem häufig einen anderen Fokus auf das Thema Geld. Die Vermögenswerte sollen innerhalb der Familie gehalten und möglichst ungeschmälert weitergegeben werden. Somit steht er oft gar nicht für die eigene Altersvorsorge zur Verfügung.

 

Wie gehst Du vor, wenn sich Kund:innen für das Thema Altersvorsorge interessieren?

Zuerst einmal legt man fest, über welches Einkommen man später einmal verfügen möchte. Im Prinzip geht es darum eine systematische Liquiditätsplanung für den späteren Lebensabschnitt aufzustellen. Welchen Betrag brauch man, um die regelmäßigen Ausgaben zu decken und über welchen Betrag möchte man ad hoc verfügen. Das Thema Inflation muss man auch im Blick haben. Es gibt verschiedene Wege die Zukunftssicherung zu erreichen: die klassische Rentenversicherung, Mieteinkünfte aus Immobilien, Fondausschüttungen, regelmäßige Dividendenzahlungen oder ein Auszahlplan, wenn ein entsprechendes, sinnvoll strukturiertes Wertpapierdepot vorhanden ist. Ziel ist es immer, die Zukunftssicherung durch möglichst wenig Aufwand zu erreichen.

 

Wann ist der richtige Zeitpunkt sich über die Altersvorsorge und seine Zukunftssicherung Gedanken zu machen?

Man kann und sollte es immer thematisieren. Je früher man an anfängt für die spätere Zukunftsvorsorge zu sparen, umso niedriger wird die monatliche Belastung. Denn je später man beginnt Vermögen aufzubauen, desto mehr Kapital muss man dafür aufwenden.

 

 

 

 

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