Immobilienreport 2022: Der Regensburger Immobilienmarkt ist krisenresilient

Immobilienreport 2022: Der Regensburger Immobilienmarkt ist krisenresilient

 

Immobilienreport 2022: Vor Kurzem wurde die sechste Auflage des Regensburger Immobilienreports in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Beratungs- und Analyseunternehmen bulwiengesa veröffentlicht. Der Immobilienreport bietet eine umfassende, seriöse und objektive Grundlage für alle, die sich über den Regensburger Immobilienmarkt informieren möchten. In einem Interview spricht Matthias Haneder, Leiter der Abteilung Immobilien, mit dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Regensburg Dr. Markus Witt über die neuesten Erkenntnisse und spannenden Entwicklungen des Regensburger Immobilienmarktes.

Was macht den Immobilienreport der Sparkasse so besonders und so erfolgreich?

Dr. Markus Witt: Ich sage mal so: Wohnen muss jeder. Daher ist Wohnen ein großes Thema, insbesondere in einem so engen Markt wie in Regensburg. Und es war einfach dringend notwendig, eine objektive Entscheidungs- und Research Basis für den Immobilienmarkt Regensburg herzustellen. Uns war dabei wichtig, eine objektive und seriöse Grundlage für die Regensburger Bürger zu schaffen, damit sie sich neutral informieren können. Deswegen wird der Immobilienreport nicht von uns der Sparkasse erstellt, sondern von der IREBS in Kombination mit der bulwiengesa, dem Forschungsinstitut für Immobilien-Research.

Sie sprechen oft davon, dass der Immobilienreport das Brockhaus der Regensburger Immobilienökonomie wäre. Was hat denn dieses Werk in den letzten Jahren von der Datenlage und auch bis heute so besondere Ergebnisse herausgefiltert und Kenntnisse gebracht?

Dr. Markus Witt: Im Jahr 2015 und bereits vorher wurden wir damit konfrontiert, dass wir uns in einer Immobilienblase befinden und diese jeden Augenblick platzen wird und somit die Immobilienpreise ins bodenlose fallen werden. Das war eigentlich die Initialzündung dafür, dass wir diesen Immobilienreport herausbringen wollen, der eine unabhängige, neutrale und seriöse Quelle für Häuslebauer und Kapitalanleger liefert.

Wenn ich das richtig verstehe, dann muss man auch beim Lesen des Immobilienreports unterscheiden, ob man Vermieter, Mieter oder Kapitalanleger ist. Ist das so richtig?

Dr. Markus Witt: Ja, das ist der Fall. Rückblickend haben wir ja gesagt, dass die Immobilienpreise ab 2015 weiter stark steigen werden. Das ist dann auch so eingetreten, womit der Immobilienreport auch eine wichtige Grundlage geleistet hat. Nun sagen die Forschungsinstitute allerdings, dass sich die Märkte durchaus aufteilen. Kapitalanleger-Märkte entwickeln sich anders als Eigennutzer-Märkte.

Wir sprechen auch immer davon, dass der Regensburger Immobilienmarkt etwas besonderes ist, dass Regensburg einfach anders tickt als andere Märkte. Was sind denn diese besonderen Themen und wodurch unterscheidet sich der Regensburger Immobilienmarkt von anderen bayerischen Städten?

Dr. Markus Witt: Der Regensburger Immobilienmarkt ist besonders eng. Das liegt schon zum einen an der geografischen Lage von Regensburg, ein enger Markt umgeben von Flüssen. Auf der anderen Seite ist der Markt hoch attraktiv. Wir haben sehr viele Studierende, wir sind UNESCO Weltkulturerbe, wir haben erhebliche Touristenzahlen, wir haben große Arbeitgeber. Im Grunde ist das eben eine besonders spannende Mischung.

Die lockere Zentralbankpolitik mit den niedrigen und teilweise negativen Zinsen war in den letzten Jahren immer ein Treiber an den Märkten. Nun hat sich die Zinslandschaft gedreht und wir haben weiter ansteigende Zinsen. Ist dieser Schub der Immobilienmärkte nun weg und könnte sich das sogar nun in fallenden Preisen wiederspiegeln? Wie sehen Sie die Gefahr?

Dr. Markus Witt: Dieser Booster ist natürlich nun weg und das trifft in erster Linie die Kapitalanleger. Kapitalanleger Immobilien wie Senioren- und Studentenwohnheime lassen sich aktuell sehr zäh verkaufen. Das liegt natürlich an der Konkurrenz mit anderen Kapitalmarktprodukten. Völlig anders sehe ich aber den Eigennutzermarkt. Da sehe ich einen Regensburger Immobilienmarkt, der sehr resilient ist.

Der Wohnungsbedarf liegt in Deutschland bei 400.000. 300.000 Wohnungen werden gerade erbaut. Wir haben soeben über steigende Zinsen gesprochen, wie geht es denn damit den Preisen und den Eigennutzern in nächster Zeit?

Dr. Markus Witt: Wir haben einen resilienten Immobilienmarkt in Regensburg. Wir haben Wohnraumknappheit, die eher noch zunimmt, denn wir schaffen ja die 400.000 im Neubau gar nicht. Zudem haben wir Flüchtlings- und Asylströme sowie inneneuropäische Arbeitsplatzmigration. Dadurch wird die Wohnraumknappheit bestehen bleiben und daher denke ich, dass der Markt für eigengenutzte Immobilien im Raum Regensburg sehr robust ist.

Kann denn der gute alte Bausparer bei den steigenden Zinsen noch eine Sicherheit geben?

Dr. Markus Witt: Absolut. Wir sehen aktuell einen Boom im Bausparen. Grundsätzlich gibt es keine bessere Möglichkeit, um sich gegen steigende Zinsen abzusichern. Und in diesem Jahr haben wir ein Vielfaches des Absatzes als in den letzten Jahren erzielt.

Lassen Sie uns nun noch in die Zukunft blicken. Dabei spreche ich von der Klimakrise sowie von der Energiekrise. Welche Entwicklung sehen Sie in diesen Themen bezüglich dem Wohnungsmarkt?

Dr. Markus Witt: Die Lage der Immobilie wird wieder enorm an Bedeutung gewinnen. Randlagen werden eher unter sinkenden Immobilienpreisen zu leiden haben als zentrale Lagen in der Stadt. Das Thema Energie wird nun fast gleichwertig mit dem Thema Lage. Energieeffizienz spielt eine enorme Rolle bei der Immobilienpreisentwicklung.

Sehen Sie dann auch einen enormen Nachholbedarf bezüglich Energieeffizienz angesichts der vielen alten Gebäude?

Dr. Markus Witt: Absolut. Nicht nur beim Energiesparen, sondern gegebenenfalls auch bei der Energiegewinnung. Dadurch ist auch ein großer Finanzierungsbedarf in der Baufinanzierung da, die auch Renovierungen oder andere Neuerungen betrifft.

Wo kann denn die Sparkasse Regensburg angesichts dieser Herausforderungen eingreifen und unterstützen?

Dr. Markus Witt: In dieser Zeit sind wir nun noch mehr gefragt als in Zeiten, in denen die Immobilienpreise nur ansteigen. Da denke ich natürlich an unsere Bauspar-Spezialisten, die jetzt für die Kundinnen und Kunden noch viel schärfer rechnen müssen, ob sie sich eine Immobilie leisten können und auch welche Art einer Immobilie passend ist. Hier kommt uns eine sehr verantwortungsvolle Position zu. Ich denke aber auch an unsere Makler. Da merken wir auch deutlich, dass viele auf uns zukommen und eine Immobilie kaufen oder verkaufen möchten. Wir haben in der Region diesbezüglich auf jeden Fall die größte Marktexpertise.

Den Immobilienreport 2022 zum Download findet ihr hier.

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