SPARKASSE SPORT: Plinkelix on Wheels – beim Rollstuhlbasketball

Heute ist es mal wieder soweit. Ich bin für die Sparkasse Regensburg im Sporteinsatz. Auf dem Plan steht etwas Außergewöhnliches. Ich bin mit einigen Burschen an der Sporthalle des Albertus-Magnus-Gymnasiums verabredet. Es ist mucksmäuschenstill auf dem Parkplatz. Das ganze Gelände ist umhüllt von schwarzer Nacht. Auch in der Halle scheint noch kein Leben zu sein. Während ich meine Gedanken etwas abschweifen lasse und mir schon vorstelle, füllt sich der Parkplatz so nach und nach mit einigen Fahrzeugen. Es dauert auch nicht lange und die Insassen rollen zu mir an den Eingang. Ja, genau: sie rollen!

[[TUrhPHLIjPM][580][500][false]]

Die Rennstühle haben Rammschutz und schräge Räder

Wie? Rollstuhl, Basketball und die Sparkasse? Passt das zusammen? Na klar! Denn unser Mitarbeiter Christian Mathes, seiner Zeit schon einmal Weltspitze im Kajak, hat sich ein neues Hobby zugelegt. Er spielt jetzt professionell Rollstuhlbasketball in einem Team hier in Regensburg. Das habe ich mir nicht nehmen lassen und bin gleich vorbeigefahren. Das wollte ich schon immer mal ausprobieren! Kurz vor dem Trainingsstart werden noch die Alltagsfahrzeuge mit HighTech-Geräten getauscht. Auch ich bekomme einen Wettkampfstuhl. Die Racer sind mit einem Rammschutz ausgestattet und fallen aufgrund der schrägen Räder nur schwer um. Also genau richtig für mich. Es ist schon sehr ungewohnt, in einem solchen Teil zu sitzen. Passend dazu ziehe ich mir unter dem großen Gelächter meiner neuen Sportkameraden Fahrradhandschuhe an. Ich will einfach keine Wunden an meinen zarten Händen haben.

screenshot-rollstuhlbasketball-2

Sauber Drippeln ist eine Frage der richtigen Technik

Bevor das Training richtig losgeht, gibt mir der Trainer noch einige Tipps. Danach mache ich mich kurz mit dem wendigen Geschoss vertraut und versuche auch ein paar Körbe zu werfen. Das funktioniert schon einmal nicht so, wie ich mir das gedacht habe. An der Höhe des Korbes hat sich ja nichts geändert, außer, dass ich jetzt sitze. Habt ihr mal versucht im Sitzen einen Korb zu treffen? Das ist schon ein riesen Unterschied. Viel Zeit zum Testen bleibt nicht. Gleich zu Beginn sollen wir in einem kleinen Feld mit dem Rollstuhl herumsausen und ein wenig drippeln. Drippeln? Wie mache ich das, wenn ich beide Hände brauche um mich anzuschieben? Das geht nicht mit einer Hand, sonst drehe ich mich im Kreis. Der Trick dabei ist: Ich werfe den Ball mit einer Rückwärtsdrehung vor mich und währenddessen schiebe ich kräftig an.

Genug der Spielchen – es wird schnell, verdammt schnell

Genug der Spielchen. Als Nächstes üben wir Korbleger von rechts, links und von vorne. Erst nach jeweils zehn getroffenen Körben geht es weiter. Unsere Konzentration gefällt dem Trainer aber nicht. Deshalb gibt es Straftraining. Die Aufgabe: Wir sprinten nach dem Pfiff los und halten auch erst wieder, bis der Ton erneut zu hören ist. Ich bekomme das erste Mal zu spüren, wie verdammt schnell die Jungs sind. Unfassbar! Ich schaffe es kaum geradeaus zu fahren, da sind die anderen schon weit weg. Vielleicht haben auch meine Ärmchen einfach zu wenige Muskeln. Immerhin bremsen kann ich dank der Handschuhe super. Ich frage mich nur: „Wie dick ist die Hornhaut an den Händen der anderen?“

screenshot-rollstuhlbasketball-1

Ich fühle mich wie ein Tor im Freundschaftsspiel

Gegen Ende teilen wir uns in zwei Teams auf und spielen gegeneinander. Die Mannschaft in der Unterzahl hat das Vergnügen mich in der Gruppe zu haben– also doppeltes Pech für meine Kollegen. Ich bin ich wie ein Tor im Freundschaftsspiel: schön, aber nutzlos. In der Freiwurfzone darf ich mich auch nur wenige Sekunden aufhalten. Es nützt also nichts, wenn ich mich unter den Korb stelle und einfach nur auf den Ball warte. Ich muss immer in Bewegung bleiben. Am Anfang des Spiels kann ich noch sehr gut mithalten – im Rahmen meiner Möglichkeiten. Doch je länger die Partie läuft, desto mehr glaube ich, dass meine Reifen platt sind. Ich komme einfach nicht mehr so schnell voran und die Räder lassen sich nur sehr schwer bewegen – oder hat das doch eher was mit meinen Spagettiarmen zu tun?

Am Ende bleibt mir nur den Hut zu ziehen. Diese Basketballer sind alles super nette Leute, die einen Zahn drauf haben, der sich meinem Verständnis entzieht. Wahnsinn! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich bin immer noch beeindruckt, wie flink man auf einem Rollstuhl sein kann.

Echter Sport kennt eben keine Handicaps!

Wie immer herzlich!

Euer Plinkelix

PlinkelixmitLogo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




Enter Captcha Here :