Vermögensbarometer 2022: Wie die Menschen in Deutschland mit den Krisen umgehen

Vermögensbarometer 2022: Wie die Menschen in Deutschland mit den Krisen umgehen

 

Das Jahr 2022 ist geprägt von Krisen. Die Konsumbereitschaft sinkt, die finanzielle Zufriedenheit ebenfalls: Die Menschen in Deutschland sind so pessimistisch wie seit Jahren nicht mehr, wenn es um ihre eigenen Finanzen geht. Diese und noch mehr Erkenntnisse stammen aus dem Vermögensbarometer, das seit 2005 extra zum Weltspartag vom DSGV erhoben wird.

Die finanzielle Situation in aktuellen Zeiten der Krisen nach dem Vermögensbarometer 

Am meisten Zufriedenheit herrscht unter den Jüngeren: 43 Prozent der 14­ bis 29­-Jährigen beurteilen ihre finan­zielle Lage mit (sehr) gut. Dagegen sind es bei den 50­ bis 59­-jährigen nur 34 Prozent und 37 Prozent bei den Menschen ab 60 Jahren. Dabei  macht das Einkommen den Unterschied: Neben dem Alter ist auch das Haushaltsnettoeinkommen entscheidend. Je höher das Haushaltsnettoeinkommen, desto größer die Zufriedenheit. So sind in der Einkom­mensklasse ab 2.000 bis unter 3.000 Euro 37 Prozent (sehr) zufrieden mit ihren Finanzen. Der Anteil steigert sich über die weiteren Einkommensklassen hinweg kontinuierlich auf 86 Prozent bei Haushaltsnettoeinkommen ab 6.000 Euro. Bei Menschen mit einem Einkommen unter 1.500 Euro hingegen ist die finanzielle Situation erheblich schlechter vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen.

59 Prozent der 14­ bis 29­-jährigen rechnen mit einer Verbesserung ihrer finanziellen Situation

Bei den 30­ bis 39­-Jährigen sind es noch 43 Prozent; bei den 40­ bis 49-­Jährigen genau ein Viertel. Dieser Anteil sinkt bei den 50­ bis 59­-Jährigen weiter auf 16 Prozent und bei den über 60­-Jährigen sogar auf elf Prozent. Beim Sechs-Monats-Ausblick ist Optimismus besonders gering. Auch der Zeithorizont spielt eine Rolle. Der Anteil der Optimistinnen und Optimisten ist mit Blick auf die kom­menden sechs Monate noch geringer als mit Blick auf die nächsten zwei Jahre: Nur 19 Prozent rechnen für das nächste halbe Jahr mit einer Verbesserung (versus 32 Prozent für den Zeitraum von zwei Jahren). Die Auswertung berücksichtigt allerdings nur Personen, die eine Einschätzung zur künftigen Entwicklung abgeben wollten. Rund 15 Prozent haben das bei der Zwei­-Jahres­-Perspektive nicht getan – ein Hinweis, dass einige Menschen die aktuelle Situation schlecht einschätzen können.

 

Verzicht ist die Antwort auf steigende Preise

Die hohe Inflation lässt kaum jemanden kalt: 89 Prozent der Bevölkerung bewerten die Preissteigerun­gen (sehr) kritisch. Bei der Altersgruppe ab 50 bzw. ab 60 Jahren sind es sogar jeweils 93 Prozent. Aber auch die Jüngeren gehen mit dem Thema keineswegs entspannt um: Bei den 14­ bis 29­-Jährigen finden 84 Prozent die Situation bedenklich. Das Gebot der Stunde ist also Verzicht: Aufgrund der Preissteigerungen mussten fast zwei Drittel der Befragten in ihrem Alltagsleben auf etwas verzichten. Zwar spricht die Mehrheit mit 47 Pro­zent von einem kleineren Verzicht. Aber 18 Prozent verzichten in größerem Umfang.

Die Auswertung nach dem Alter ergibt, dass besonders jüngere Menschen betroffen sind: Drei Viertel der 14­ bis 29­-Jährigen mussten inflationsbedingt auf etwas verzich­ten, das sind fast zehn Prozentpunkte mehr als im Durch­schnitt. Dagegen war der Verzicht lediglich bei 55 Prozent der Menschen ab 60 Jahren ein Thema. Zudem zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen Frauen und Männern: Während bei den Frauen 70 Prozent Verzicht üben muss­ten, sind es bei den Männern 60 Prozent. Es trifft auch das Einkommen ab 2.500 Euro. Ein Ergebnis ist auffallend: Der Zwang zum Verzicht trifft auch Menschen mit mittleren Einkommen. 58 Prozent mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 2.500 Euro und mehr mussten sich einschränken, wenn auch mehr­heitlich in kleinem Umfang. Dennoch sind die Hauptleid­ tragenden diejenigen, die weniger verdienen.

Viele Wege, ein Ziel: Wie Deutschland den Energieverbrauch senkt

Ältere Menschen sparen häufiger Energie als Jüngere. Die jüngsten und ältesten Energiesparerinnen und ­-sparer unterscheiden sich vor allem in diesen Maßnahmen: Den Warmwasserverbrauch senken 80 Prozent der Altersgruppe 60 plus durch selteneres oder verkürztes Duschen bzw. Baden; bei den 14­ bis 29­-Jährigen sind es lediglich 62 Prozent.

Digitale Tools? Nur für wenige eine Option

Es gibt eine Reihe digitaler Tools zur Senkung des Ener­gieverbrauchs. Dazu gehören etwa WLAN­ oder Funk­steckdosen, smarte Heizkörper­-Thermostate oder intelli­gente Stromzähler. Doch für solche Lösungen entscheiden sich bislang nur 31 Prozent. Die Wahl solcher Tools ist auch eine Altersfrage. Wenig überraschend nutzen besonders Jüngere derartige Lösungen: 35 Prozent der 14­ bis 29­Jährigen und sogar 38 Prozent der 30­ bis 39-­Jährigen verwenden digitale Tools. Bei der Altersgruppe 60 plus sind es mit 23 Prozent weniger als ein Viertel. 87 Prozent der Altersgruppe 60 plus lassen das Licht häufiger ausgeschaltet. Bei den 14­ bis 29­-Jährigen sind es 73 Prozent. Ähnliches gilt für das spätere Einschalten bzw. das Herunterdrehen der Heizung: Das tun 84 Prozent der über 60­-Jährigen, aber nur 70 Prozent der 14­ bis 29­-Jährigen.

Die Deutschen vertrauen den Sparkassen laut dem Vermögensbarometer 2022

Seit Jahren werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage zum Vermögensbarometer gefragt, wie viel Vertrauen sie den einzelnen Geldinstituten entgegen­ bringen. Mit 40 Prozent belegen die Sparkassen nach wie vor den ersten Rang. Das Thema „Geld“ erfährt in diesem Jahr aufgrund der Inflation eine besondere Aufmerksamkeit. „Was kann ich mir (noch) leisten?“, fragen sich die Menschen. „Wie sorge ich vor?“, „Wie finanziere ich mein Eigen­ heim?“ und: „Reicht es für später?“. Bei all diesen Fragen sind sie froh, mit ihrer Sparkasse eine verlässliche Partnerin an ihrer Seite zu wissen. 361 Sparkassen mit über 12.000 Geschäftsstellen kümmern sich persönlich um ihre Belange und sind auch online für sie da.

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Kommentare


Lariss schreibt am 29.11.2022 um 19:44 Uhr:

Toller Beitrag. Hat mir sehr geholfen.
Vielen Dank für die Mühe!

Larissa