200 JAHRE SPARKASSE REGENSBURG: Interview mit Dr. Agnes Tieze

Kunst in der Sparkasse Regensburg. Dr. Agnes Tieze, Direktorin des Kunstforums Ostdeutsche Galerie, erzählt in einem Interview, was das KOG mit der Sparkasse verbindet und was die Zusammenarbeit so besonders macht.

 Haben Sie Werke in Ihrer Ausstellung, die sich über 200 Jahre gut gehalten haben?

Dr. Agnes Tieze: Ja tatsächlich! Die Betonung liegt vor allem auf „gut erhalten“, denn das ist ja unser Spezialgebiet, dass wir uns auch um die konservatorischen Belange bemühen. Unser Stiftungsauftrag und unsere Sammlung beginnt ja ab der Romantik, das heißt wir haben auch Werke um 1800. Somit besitzen wir auch ein Werk, das 200 Jahre alt ist, genau wie die Sparkasse. Dabei handelt es sich um ein Portrait von dem Königsberger Bankier Marcus Warschauer, ein Tondo, das in unserer Dauerausstellung hängt.

Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie und die Sparkasse sind in der Vergangenheit ein stückweit gemeinsam gegangen. Was waren aus Ihrer Sicht wichtige Wegmarken?

Dr. Agnes Tieze: Da gibt es ganz viele gemeinsame Aktivitäten. Die Sparkasse hat uns immer wieder unterstützt und gefördert und daraus auch eine Tradition gemacht. Wir hatten mit der Sparkasse Regensburg immer einen sehr verlässlichen Partner an unserer Seite und so lässt sich eine Ausstellungsplanung auch viel besser gestalten. Wir haben viele Ausstellungen gemeinsam geschultert und realisiert. Mir sind da zum Beispiel auch tolle Preview Veranstaltungen in Erinnerung geblieben, die wir gemeinsam gemacht haben. Zum Beispiel „Messerscharf und detailverliebt – Werke der neuen Sachlichkeit“ oder zu dem Künstler Daniel Spoerri, welcher auch selber anwesend war und sich von dem tollen Buffet hat verköstigen lassen.

Wenn wir über das KOG und die Sparkasse reden geht es ja eigentlich um Kunst. Aber wir könnten auch über Sport sprechen. Warum ist das so?

Dr. Agnes Tieze: Das ist in der Tat eine spannende Frage. Wir könnten auch über Sport reden, denn wir befinden uns hier in der ehemaligen städtischen Turnhalle, die Ende des 19. Jahrhunderts erbaut worden ist. Anlässlich der Oberpfälzer Kreisausstellung hat man dieses Gebäude hier ertüchtigt. Dieses wurde im Jugendstil mit einer schönen Kuppel, mit Bauschmuck und Säulen zum Stadtpark gerichtet erbaut. So hat man damals hier eine Kunsthalle eröffnet.

Können Sie etwas über die Kunstsammlung der Sparkasse erzählen?

Dr. Agnes Tieze: Die Kunstsammlung der Sparkasse Regensburg ist eine ganz tolle Sammlung an Werken zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler aus der Region. Dabei handelt es sich um Kunstwerke, die nach einer Ausstellung in die Sammlung gekommen sind und so hat die Sparkasse Regensburg eine der größten Sammlungen hier in der Region an Papierarbeiten zusammengestellt. Das ist sehr beachtenswert und auch lobenswert. Wir haben eigentlich einen Stiftungsauftrag, der ja schon in der Romantik beginnt, aber auch den Schwerpunkt in der klassischen Moderne hat. Seit 2003 können wir aber auch die Gegenwartskunst bedienen. Besonders über den  Lovis-Corinth-Preis, den wir alle zwei Jahre seit 1974 ausloben, haben wir die Möglichkeit, die Gegenwartskünstlerinnen und -künstler hier auszustellen, zu zeigen und zu sammeln. So kommen eben Werke bei uns in die Sammlung, die von Peter Weibel, Roman Ondak, Magdalena Jetelová und jetzt ganz aktuell von Pawel Althammer stammen.

Was wünschen Sie der Sparkasse Regensburg zu Ihrem Jubiläum?

Dr. Agnes Tieze: Ich wünsche der Sparkasse Regensburg sehr herzlich weiterhin so viel Offenheit, so viel Aufgeschlossenheit und Engagement wie bisher und vor allem auch die Bürgernähe und ihr Interesse an der Kunst.

Weitere Infos und Aktionen rund um unser Jubiläum findet ihr auf unserer Jubiläums-Website.