200 JAHRE SPARKASSE REGENSBURG: Interview mit Ehemaligem Richard Baumann

200 JAHRE SPARKASSE REGENSBURG: Interview mit Ehemaligem Richard Baumann

 

Richard Baumann ist ein ehemaliger Mitarbeiter, der seit 1970 bei der Sparkasse tätig war und dort seine Ausbildung absolviert hat. Er verrät, wie es damals in der Sparkasse war und was sich vielleicht verändert hat, vielleicht aber auch nicht. 

Wie lange haben Sie für die Sparkasse Regensburg gearbeitet?

Richard Baumann: Ich habe über 45 Jahre bei der Sparkasse Regensburg gearbeitet. Ich wurde am 1. September 1970 zusammen mit sechs Kollegen bei der vormals Städtischen Sparkasse eingestellt. Damals hat es nur Männer in Bankberufen gegeben, es wurden zwar auch Frauen eingestellt, aber sie waren anfangs Angestellte. Später hat sich das dann verändert und wie man heute sieht, ist unsere Vorstandsvorsitzende eine Dame.

Welche Zeit bleibt Ihnen denn davon ganz besonders in Erinnerung?

Richard Baumann: Anfang der 70er Jahre war die Kundenfrequenz bei der Sparkasse sehr hoch. Gerade am Monatsultimo sind viele Kunden zu uns gekommen, die ihre Miete bar einbezahlt, den Strom bar bezahlt und ihr gesamtes Monatsbudget bar abgehoben haben. Das hat sich natürlich total verändert. Aber das bleibt in Erinnerung, weil wir eine Masse an Kunden zu bewältigen hatten und dadurch auch zusätzliche Kräfte benötigt haben. Bei uns in der Lechstraße mussten wir den Tagesabschluss abends in die nächstgelegene Filiale bringen, was damals die Zweigstelle Reinhausen war. Als Azubi und jüngster Angestellter habe ich dann immer die Post dorthin gebracht, wo mir immer eine nette Dame die Tür aufgemacht hat. Sie wurde dann später meine Ehefrau und wir sind in diesem Jahr 45 Jahre verheiratet.

Das Jahr drauf, 1976, erinnere ich mich an den Fachlehrgang in München im Olympiadorf. Da waren wir auch öfter mal im Biergarten. Das gehört dazu und das war eine wunderschöne Zeit, die ich nie vergessen werde. Dann denke ich natürlich an den legendären Weltspartag, oder auch an die Weltsparwochen. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen wie das war. Wir mussten schon eine halbe Stunde früher aufsperren, weil sich Massentrauben vor den Filialtüren gesammelt haben. Die Kunden wussten natürlich, dass es am Weltspartag besondere Aktionen gibt. Da hat es zum Beispiel Salz und Pfeffer Streuer gegeben, Schüsslen, Gläser und vieles mehr. Weiterhin hatte ich viele liebe Kollegen, die mich begleitet haben und gefördert haben. Das durfte ich später dann auch für andere Kollegen machen und das bleibt natürlich in den Erinnerungen hängen, weil ich auch heute noch Kontakt zu vielen Menschen in der Sparkasse habe.

Gab es auch schwierige Zeiten?

Richard Baumann: Wie in jedem anderen Betrieb auch, gab es auch bei der Sparkasse schwierige Zeiten. Zwei davon sind mir noch in besonderer Erinnerung geblieben. Das war 1982 die Fusion von der Städtischen Sparkasse mit der Kreissparkasse zur Sparkasse Regensburg. Das war natürlich ein „Posten-Gerangel“. Am Markt haben wir nicht so viel gespürt, wir hatten viele Seminare, viele Gespräche und letztendlich wurde alles gut. Es gibt noch immer Stammtische von Sparkasslern, die damals zur ehemaligen Stadtsparkasse und zur ehemaligen Kreissparkasse gehörten. Das zweite waren Unruhen im Betrieb speziell mit den Vorstandsvorsitzenden Ende der 90er Jahre. Das war auch überwiegend ein Thema des Betriebes, weniger des Marktes, denn dort hat jeder versucht das Beste zu machen und sein Team am besten am Laufen zu halten.

Was macht die Sparkasse in Ihren Augen so besonders?

Richard Baumann: Die Sparkasse ist für die örtliche Bevölkerung sehr wichtig. Die Sparkasse kennt ihre Bürger. Für mich, als Teil eines bestimmten Marktes, kannte ich die Kunden, ich kannte die Vereine und teilweise wohnte ich sogar in dem Bereich. Darüber hinaus hat mir die Sparkasse Führungsverantwortung geschenkt. Das hat mich stark beflügelt und ich bin mit größter Zufriedenheit in den Ruhestand gegangen.

Was hat sich bei der Sparkasse noch nie geändert?

Richard Baumann: Ich war mein ganzes Leben lang am Markt tätig, also gemeinsam mit den Kundinnen und Kunden. Ich weiß, von was ich spreche. Es ist heute immer noch so: Die Kundenbeziehung ist extrem wichtig. Die Sparkasse lebt von den Kunden und wir müssen für ihre Probleme immer Lösungen parat haben. Und was gibt es denn schöneres als abends nach Hause zu gehen und sagen zu können „heute habe ich wieder viele Kunden bedienen und nach ihren Wünschen beraten können und natürlich auch gute Abschlüsse für die Sparkasse erzielen können“. Also allein der Mensch ist es schon wert, sich täglich am Markt zu freuen.

Ich denke, die Sparkasse ist auch in Zukunft ein wichtiger Partner für die Kundinnen und Kunden und ein toller Arbeitgeber für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Weitere Infos und Aktionen rund um unser Jubiläum findet ihr auf unserer Jubiläums-Website.

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Kommentare


Joel schreibt am 16.02.2023 um 10:31 Uhr:

Herzlichen Glückwunsch zum 200. Jubiläum;)

Joel


Antwort von Fabian Lutz am 16.02.2023 um 10:55 Uhr:

Dankeschön!