Der Private Banking Podcast der Sparkasse Regensburg: STIFTUNG – VERMÖGEN MIT SINN!

Der Private Banking Podcast der Sparkasse Regensburg: STIFTUNG – VERMÖGEN MIT SINN!

FOLGE 2: STIFTUNGEN

Die zweite Folge unseres Private Banking Podcasts dreht sich ganz um das Thema Stiftungen. In den letzten Jahren erlebte Deutschland einen regelrechten Stiftungs-Boom. Und es gibt alle möglichen Arten: zum Betrieb privater Museen, für soziale Einrichtungen, zum Schutz von Wäldern oder für die Förderung von Sport, Kunst und Musik. Was sind die Gründe für diese Entwicklung? Und wie können Private Banking Kunden der Sparkasse und ihr Vermögen davon profitieren? Was sollte man beachten, wenn man eine Stiftung gründet? Wie viel Geld braucht man dafür? Wer ist ein „Stiftungstyp“ und in welchen Fällen sollte man lieber eine andere Form von Gemeinnützigkeit wählen? Diese und viele andere Dinge klären wir hier im 15-minütigen Videopodcast auf YouTube oder im Audiopodcast auf ITunes, Spotify und Co. Zu Gast bei Patrick Heyde ist dieses Mal Herr Thorsten Matheja, unser Stiftungs-Experte im Private Banking Team mit Sitz im Citycenter am Neupfarrplatz.

 

 

Heyde: Herzlich Willkommen, lieber Thorsten. Heute geht es um das Thema gemeinnützige Stiftungen. Meine Frage an dich: Was ist eigentlich die Motivation eines Stifters?

Matheja: Lieber Patrick, vielen Dank für deine Einladung. Die Motive eine Stiftung zu gründen, sind tatsächlich vielfältiger Natur. Meistens möchte der Stifter oder die Stifterin der Gesellschaft etwas von seinem Erfolg zurückgeben. Die Stifter möchten also Gutes tun, etwas bewegen. Aber es gibt auch andere, nicht so schöne Gründe für Stiftungen, zum Beispiel Schicksalsschläge in der Familie oder einfach die fehlenden Erben.

Heyde: Mal angenommen, ich möchte selbst Stifter werden. Ich mache einen Termin und komme zu Dir in die Sparkasse Regensburg. Wie wirst du mich unterstützen, was wirst du mir für Fragen stellen?

Matheja: Eine Gründung ist ein komplexer Prozess. Niemand gründet mal eben so eine Stiftung  in einem Termin. Wir werden also zunächst über deine Motive sprechen, über das, was du fördern möchtest. Wir werden aber auch darüber sprechen, ob die rechtsfähige Stiftung überhaupt das Richtige für dich ist, oder vielleicht eine andere Form der Gemeinnützigkeit besser zu Dir passt. Wird es dann tatsächlich eine Stiftung, dann gilt es als nächstes, einen genauen Blick auf organisatorische und rechtliche Fragen zu werfen.

Heyde: Das klingt gut. Aber wer an Stiftungen denkt, denkt oft auch an das Steuersparmodell für Superreiche. Was ist da dran?

Matheja: Ja, das ist in manchen Köpfen drin. Es mag auch Fälle geben, in denen Stiftungen nur gegründet wurden, um Steuern zu sparen, Das ist aber bei der gemeinnützigen Stiftung eher nicht der Fall. Wer Geld in eine Stiftung gibt, gibt es aus eigener Hand. Es ist quasi weg. Aber der Staat weiß um die besondere Bedeutung des gemeinnützigen Sektors. Dafür gewährt er gewisse Steuervergünstigungen für den Stifter, aber auch für die Stiftung.

 

 

Heyde: In der Niedrigzinsphase ist es ja sehr schwer, aus den laufenden Erträgen eines Vermögens den Stiftungszweck zu erfüllen. Ist das ein Problem für Stifter?

Matheja: In der Tat. Denn viele Stiftungen sind eigentlich dazu angehalten, das Stiftungsvermögen auch nach Inflation zu erhalten. Das bedeutet, das Stiftungen neue Wege gehen müssen – zum Beispiel mit Investments in Aktien.

Heyde: Aber ist das nicht gefährlich? Läuft das nicht dem Kern des Stiftungsgedankens – Sicherheit und Beständigkeit – entgegen?

Matheja: Du musst wissen, grundsätzlich gibt es keine Regulatorik, die bestimmte Anlageklassen kategorisch ausschließt. Stiftungen sind vielmehr auch von der Regierung dazu angehalten, breit zu diversifizieren. Der Anlagehorizont vieler Stiftungen ist im Grunde „auf Ewigkeit“ angelegt. Die langen Zeiträume machen also Sinn für nachhaltige Investments in sich entwickelnde Märkte. Ich sage: Keine Angst vor Aktien!

Heyde: Thorsten,  ich spüre bei dir Leidenschaft und Emotion für das Thema Stiftungen.  Ich könnte mir aber vorstellen, dass es gar nicht so einfach ist immer geeignetes Personal für eine Stiftung zu finden, oder?

Matheja: Du sprichst da einen wichtigen Punkt an. Es ist wirklich schwierig. Deshalb sollte man sich am besten schon bei der Gründung überlegen, wie die geeignete Nachbesetzung für die Zukunft aussehen kann. Denn ehrenamtlich tätig zu sein bedeutet meist, auch im Berufsleben Abstriche zu machen. Wir sprechen hier von einem Zielkonflikt.

Heyde: Vielen Dank, lieber Thorsten für deine Einführung in das komplizierte Thema, das wir sicher an anderer Stelle noch einmal vertiefen werden. In der nächsten Episode geht es dann erst einmal ums Erben und Vererben.

 

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Kommentare


Döltgen schreibt am 29.09.2020 um 11:19 Uhr:

Eine gute Idee, komplexe, trockene Finanzthemen im Rahmen eines Interviews,
bzw. Podcast für Kunden verständlich zu präsentieren.
Da gibt es noch viele Themen. Bitte weiter so !


Antwort von Fabian Lutz am 29.09.2020 um 11:22 Uhr:

Vielen Dank für das Feedback. Wir planen einmal im Quartal nachzulegen.Viele Grüße Fabian Lutz