INTERVIEW mit Ingeborg Hecht: „Unser Stadtführer für Kinder ist durch den Bürgerpreis erst richtig bekannt geworden!“

Zum sechsten Mal vergibt die Sparkasse Regensburg den Sparkassen-Bürgerpreis. Gerade läuft die Bewerbungsphase. Bis 6. Oktober können sich Ehrenamtliche aus den Bereichen Soziales, Kultur und Sport um einen der begehrten Preise bewerben. Auch Vorschläge sind in allen Kategorien möglich. Das gilt vor allem für den Sonderpreis „Lebenswerk“. Im Jahr 2011 ist auch Ingeborg Hecht aus Regensburg für den Bürgerpreis in der Kategorie Kultur vorgeschlagen worden. Und es hat geklappt. Die Jury hat sie mit dem dritten Preis für ihr Projekt „Regensburger Altstadtdetektive“ ausgezeichnet. Die 1.000 Euro kamen gerade recht. Denn es stand die Finanzierung des zweiten Stadtführers für Kinder an. Wir haben Ingeborg Hecht getroffen.

 

Liebe Frau Hecht, als damals im CinemaXx bei der Bürgerpreis-Gala ihr Name aufgerufen wurde, was ist Ihnen durch den Kopf gegangen?

 

O Gott, hoffentlich muss ich auf der Bühne nichts sagen. Ich war so aufgeregt. Und ich hatte ja überhaupt nicht damit gerechnet, dass mein kleines Projekt unter 100 anderen überhaupt eine Chance hat. Die Freude war dann aber natürlich riesig. Ganz unerwartet 1.000 Euro – damit war die Finanzierung unseres zweiten Stadtführers gesichert.

 

 

Das sind ja ganz besondere Stadtführer, die Sie zusammen mit Kindern in einer Schul-AG erstellt haben, die Sie ehrenamtlich leiten…

 

Ja, es handelt sich um Stadtführer von Regensburg – von Kindern für Kinder. Entstanden sind sie zusammen mit Schülerinnen und Schülern der 3. und 4. Klasse der Grundschule Burgweinting in unserer AG Heimatgeschichte. An vielen Nachmittagen sind wir in Regensburg unterwegs gewesen, haben Fotos gemacht und Bauwerke samt ihrer Geschichte und Geschichten kennengelernt. Wir haben dabei viele interessante Menschen getroffen, die uns immer wieder neue Geschichten erzählen konnten. So hat das Projekt weite Kreise gezogen. Aus Texten, Fotos und Illustrationen der Kinder wurden dann unsere Stadtführer.
 

Die Stadtführer sind ja schon lange vergriffen. Der Verkauf lief gut – und hatte noch einen schönen Nebeneffekt, oder?

 

Stimmt. Wir wollten nämlich nicht nur Bücher schreiben, sondern damit auch Gutes tun. Alle Einnahmen gingen an den VKKK. Für die Kinder war das eine tolle Sache. Denn sie haben nicht nur an einem spannenden Projekt mitgearbeitet, sondern konnten damit auch noch anderen Kindern helfen.

 

 

 

Gibt es die AG Heimatgeschichte eigentlich noch?

 

Ja, klar. Wir treffen uns einmal die Woche für zwei Stunden am Nachmittag. Der Zulauf ist auch nach 14 Jahren immer noch groß. Rund 20 Kinder sind regelmäßig mit Feuereifer dabei.

 

Das liegt sicher auch daran, dass Sie immer wieder neue Ideen haben, Kindern die Themen Heimat, Geschichte und Brauchtum schmackhaft zu machen…

 

Es macht mir halt einfach unheimlich Freude, Kinder für diese Themen zu begeistern. Ich denke da an unser neues Projekt. Ein Buch zur 40-jährigen Eingemeindung Burgweintings. „Burgweinting im Spiegel der Geschichte – Von Kindern für Kinder“ – so heißt unser jüngster Streich. Zwei Jahre Arbeit liegen hinter uns. Die Kinder sprudelten nur so vor Ideen. Dann hieß es oft „Frau Hecht, schreiben sie das doch mal auf“. Gesagt, getan. Alle Texte wurden immer dem kritischen Blick der Kinder vorgelegt und für gut oder schlecht befunden. Am Ende war unser neues Buch – wieder illustriert von den Kindern – fertig. Natürlich sind wir alle echt stolz darauf. Das Buch gibt es in der Grundschule Burgweinting.

 

Noch mal zurück zum Sparkassen-Bürgerpreis. Was würden Sie aus eigener Erfahrung sagen: lohnt es sich, eine Bewerbung für den Bürgerpreis abzuschicken?

 

Auf jeden Fall. Ich hatte das Glück, Geld für mein Projekt mit nach Hause zu nehmen. Gewonnen hätten wir mit unserer Bewerbung auch so. Denn unser Projekt ist durch den Bürgerpreis erst richtig bekannt geworden. Dabei sein lohnt sich in jedem Fall – es geht schließlich um die Sache und um ein Projekt, das einem am Herzen liegt.

 

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