PRIVATE BANKING EXPERTE Georg Braun im Interview: „Das Thema Sachvermögen wird immer wichtiger.“

Wachsen ist einfach_weißVermögen verleiht Freiheit – und fordert Verantwortung. Je breiter es gefächert ist, umso wichtiger wird es, den Überblick zu behalten. Für diese anspruchsvolle Aufgabe hat die Sparkasse Regensburg eine eigene Einheit aufgebaut, das Private Banking. Erklärtes Ziel: es vermögenden Kunden einfach zu machen, sich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren. Dafür braucht es ein starkes Team mit kompetenten Kollegen, die wir an dieser Stelle vorstellen und zum Fachgespräch bitten. Den Anfang macht Georg Braun, mit dem wir unter anderem über unseren Themenschwerpunkt „Immobilien“ sprechen wollen.

 

Herr Braun, Sie sind im Private Banking Team der Sparkasse Regensburg schwerpunktmäßig für die Beratung vermögender Privatkunden zuständig. Dabei verfolgen Sie einen ganzheitlichen Ansatz. Was bedeutet das für Ihre Kunden?

Es bedeutet, dass ich sie als „Finanzcoach“ und „Relationshipmanager“ in allen Lebensphasen vor Ort begleite. Basierend auf den gemeinsam definierten Wünschen und Zielen kümmere ich mich um alle Fragen, die rund um die Finanzen auftreten. Meine Beratungsschwerpunkte liegen in der Vermögensoptimierung und der Begleitung  rund um die Immobilie. Ebenso umfasst das Angebot die Themen Generationenmanagement, Absicherung von Lebensrisiken und die Altersvorsorge. Diese Kernkompetenzfelder werden von uns mit Einbindung eines Expertennetzwerks übergreifend betreut. Selbstverständlich stets in dem vom Kunden gesteckten Rahmen.

 

Private Banking Team Sparkasse Regensburg (2)

 

Wann ist man eigentlich „vermögend“? Gibt es da klare Abgrenzungen oder ungeschriebene Gesetze?

Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Ob jemand vermögend ist oder als vermögend gilt, hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab. Es ist durchaus auch relativ. Vor kurzem konnte man in der ZEIT lesen, dass im Silicon Valley Menschen, die weniger als 200.000 Dollar pro Jahr machen, als arm gelten. Einfach weil das Leben dort so teuer ist.

 

Und bei der Sparkasse Regensburg?

Nach unserer Definition – die natürlich auch nicht in Stein gemeißelt ist – gelten bestimmte Parameter. Denn nur wenn gewisse Kriterien zutreffen, können wir mit unseren Leistungen und Möglichkeiten auch einen echten Mehrwert für den Kunden erwirtschaften. Das kann beispielsweise ein frei verfügbares Geldvermögen in Höhe von 500.000 Euro, ein Immobilienvermögen ab 1,5 Millionen Euro oder ein Haushaltseinkommen von über 10.000 Euro sein.

 

Warum macht es aus Ihrer Sicht generell Sinn, sein Vermögen professionell managen zu lassen? Schließlich kostet das etwas und man verliert auch Kontrolle.  

Zwei Faktoren sind entscheidend: Komplexität und Zeit. Die Finanzmärkte werden zunehmend unübersichtlicher. Häufig fehlen dem Einzelnen schlicht die Ressourcen, schnell und rechtzeitig auf Marktbewegungen zu reagieren und die Vermögensstruktur den neuen Gegebenheiten klug anzupassen. Nebenher können Kunden die Vielfalt der Anlagemöglichkeiten und die zunehmende Informationsflut kaum noch bewältigen. Aber für die Sicherung des Vermögens ist eine gewissenhafte Auswahl attraktiver Anlagen, die fortlaufende Überwachung der getätigten Investments und die Recherche neuer Anlage-Ideen einfach unerlässlich.

 

Und was ist am Ende aus Ihrer Sicht dabei entscheidend für den Erfolg?

Entscheidend für den Anlageerfolg ist die optimale Zusammenstellung der verschiedenen Anlageklassen. Darauf legen wir unser Hauptaugenmerk. „Nicht alle Eier in einen Korb“ lautet eine der wichtigsten Anlageregeln. Außerdem bieten wir neben der klassischen Anlageberatung und der Vermögensverwaltung mit der „Individuellen Depotbetreuung“ eine weitere Möglichkeit des professionellen Vermögensmanagements an. Der Kunde kann dabei nach seinen Wünschen zwischen den verschiedenen Beratungsmodellen wählen.

 

Laut einer aktuellen Studie des Flossbach von Storch Research Institutes sind 2015 die Preise für Vermögenswerte so stark gestiegen wie kaum je zuvor. Deckt sich das mit Ihren Einschätzungen und Erfahrungen? Und welche Konsequenz hat das für ein auf die Zukunft gerichtetes Vermögensmanagement?

Absolut richtig. Die Vermögenswerte werden unterteilt in Finanz- und Sachvermögen. Das Finanzvermögen in Form von Sparguthaben erhöhte sich um nur 0,7 Prozent. Bei den Sachvermögen ging es mit 9,5 Prozent so stark nach oben wie nie zuvor. Zu Sachvermögen zählen unter anderem Immobilien und Aktienvermögen. Diese sehr ungleiche Preisentwicklung hat auch Auswirkungen auf den Sparer. Wer Immobilien oder Aktien besitzt, gehört also zu den Gewinnern der jüngsten Entwicklung.

 

Aber erhöhen Aktien nicht auch das Risiko? 

Aktien sind nicht gleich Aktien. Die Entwicklung an den Finanzmärkten zum Jahresbeginn hat dies noch einmal verdeutlicht. Darin liegt für mich auch ein weiteres Argument für eine professionelle Vermögensbetreuung. Natürlich hat jeder Anleger unterschiedliche Präferenzen und Vorstellungen, die es innerhalb der Anlageberatung zu berücksichtigen gilt. Darüber hinaus steht jedoch fest, dass uns ein niedriges Zinsniveau noch längere Zeit begleiten wird. Wer sich vor einem schleichenden Vermögensverlust schützen möchte, kommt an einer Beimischung von Sachvermögen nicht vorbei.

 

Zum Sachvermögen gehören neben Oldtimern, Gemälden und teuren Weinen klassischerweise auch Immobilien. Wie wichtig sind sie aus Ihrer Sicht? Wo liegen die Vor- und Nachteile dieser Klasse?

Immobilien sind ein wesentlicher Bestandteil in einem Anlageportfolio. Man kann sie durchaus als Stabilitätsanker bezeichnen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Sie können ihr Vermögen diversifizieren und gegen Inflation und Wertverlust schützen. Außerdem sind im Moment die Renditen bei Sachwerten höher als am Kapitalmarkt. Und: mit Immobilien verbinden wir oft auch positive Emotionen, wie zum Beispiel Sicherheit und Stabilität.

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Immobilien machen also glücklich?

Es ist zumindest nicht ausgeschlossen. Aber man darf darüber nicht vergessen, dass es auch Nachteile gibt. Der Anleger braucht einen eher langfristigen Horizont und auch das Mietausfallrisiko wollen wir nicht unerwähnt lassen. Deshalb ist bei der Auswahl einer Immobilie auch in ganz besonderem Maße auf die Lage zu achten. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit – die gerne mal vergessen wird.

 

Beraten Sie in Immobiliendingen vor allem regional oder überregional?

Als regionales Institut liegt unsere Stärke natürlich zunächst in der genauen Kenntnis des Immobilienmarktes in und um Regensburg. Unsere Immobilienabteilung verfügt über Experten und Makler mit jahrelanger Kompetenz auf diesem Gebiet. Überregional hat die Sparkasse Regensburg die Möglichkeit, durch den Verbund in der Sparkassen-Immobilien-Vermittlungs GmbH Kontakte herzustellen. Frei nach dem Motto: „Die Sparkasse ist immer vor Ort“. Auslandsimmobilienwünsche begleiten wir mit Unterstützung von erfahrenen Kooperationspartnern.

Was versteht die Sparkasse unter dem Stichwort Immobilienmanagement?

Unsere Leistungen im Immobilienpaket umfassen eine vollständige Bestandsaufnahme der eigen– und fremdgenutzten Objekte. Der Kunde erhält eine Einschätzung der Mietrendite und bekommt eine aktuelle Marktwerteinschätzung unserer Experten aus der Immobilienabteilung. Außerdem wird die Finanzierungsstruktur analysiert und optimiert. Flankierend prüfen wir die bestehenden Immobilienversicherungen auf Aktualität und Verbesserungsmöglichkeiten. Auf Wunsch können wir über unsere Kooperationspartner ein rechtswirksames Wertgutachten erstellen lassen.

 

Laut unserem vor kurzen in Auftrag gegebenen Immobilienreport für Regensburg ist der lokale Markt „Heiß aber nicht überhitzt“. Was hat das aus Ihrer Sicht für Konsequenzen, wenn man hier investieren möchte?    

Wie schon gesagt: Oberstes Gebot bei Auswahl einer Immobilie ist und bleibt die Lage. Gute Standorte werden immer nachgefragt, da das wirtschaftliche Umfeld in der Region weiterhin stabil bleiben wird. Bei Standorten im stadtnahen Landkreis sehen wir noch Aufholpotential, so dass sich hier ein Investment oftmals als überdurchschnittlich lukrativ erweist. Aufgrund der demographischen Entwicklungen in unserer Gesellschaft empfehlen wir bei Investitionen in Studentenwohnheime eher Zurückhaltung. Dagegen erscheint uns die Anlage in Pflegeappartements und altersgerechtes Wohnen durchaus zukunftsweisend.

 

Die Sparkasse Regensburg ist ein regional aufgestelltes Institut. Wie wichtig ist Ihren Kunden regionale Kompetenz und Herkunft?      

Es mag vielleicht verwundern. Aber wir glauben und erleben, dass unsere Kunden es wertschätzen, wenn ihr Vermögen  in einer globalisierten Welt von Menschen aus der Region betreut wird, die man persönlich kennt. Hier legen wir besonderen Wert auf Kontinuität und langjährige Beziehungen zu erfahrenen Beratern unseres Hauses. Regionale Verankerung heißt für mich nicht altmodisch oder hinterwäldlerisch. Vielmehr profitieren wir aufgrund unserer Strukturen von kurzen Entscheidungswegen und bieten doch alle Leistungen einer Privatbank. Darüber hinaus erfüllen wir gerne auch einen gesellschaftlichen Auftrag, indem wir uns in überdurchschnittlichem Maße im Sponsoring von Sport, Kultur und sozialen Einrichtungen engagieren. Wer also sein Vermögen bei der Sparkasse Regensburg managen lässt und auch hier bei uns zu Hause ist und lebt, der profitiert doppelt. Er gibt etwas an die Gesellschaft zurück und macht seine Heimat noch lebenswerter.

 

Ein schöner Gedanke! Lieber Herr Braun, vielen Dank für das informative Gespräch und weiterhin viel Erfolg! 

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