SPARKASSE SPORT: Doping – trainierst du noch oder spritzt du schon?

Seit Wochen sehen wir sie wieder strampeln, stürzen und kämpfen. Die Radcracks auf der Tour de France geben einfach alles. Sie leiden, schwitzen und … jubeln! Dafür bewundern wir sie. Aber geht das alles mit rechten Dingen zu? Auch ich bin bereit. Heute soll mein großer Tag werden, heute will ich es unbedingt schaffen. Ich will gewinnen! Der Startschuss knallt und ich sprinte los. Während des gesamten Rennens halte ich mich perfekt an der zweiten Position. Dann geht es in die entscheidende Phase, ich renne so schnell ich kann, trotzdem verliere ich Meter um Meter auf meine Konkurrenten. Im Ziel ist meine Enttäuschung groß. Was haben die anderen, was ich nicht habe? Mehr Talent? Vielleicht. Aber doch nicht alle. Haben sie mehr trainiert? Das geht nicht. Aber was ist es dann? M-A-O-A-M?

PantherMedia 11278867Nein, an den leckeren Kaubonbons liegt es nicht. Aber dafür nehmen sie viele bunte Smarties, oder so was Ähnliches. Vitamine? Zucker? Komischerweise habe ich immer gedacht: Süßigkeiten machen dick, langsam und sind schlecht für die Zähne. Doch die Konkurrenten laufen mir im Sauseschritt davon. Ist vielleicht in den bunten Pillen etwas anderes drin? Etwa diese verbotenen Substanzen, die man in der Umkleidekabine nur flüstert? Dieses Wort mit D?

Es gilt natürlich immer die Unschuldsvermutung. Gerade in der deutschen Leichtathletik gibt es im Vergleich zum Rest der Welt ein gutes und vor allem unabhängiges Anti-Doping-System. Jeder, der in den deutschen Bundeskader berufen wurde, muss seinen Aufenthalt auf einem Portal angeben. Dies dient dafür, dass Dopingkontrolleure jederzeit einen Test durchführen können. Sollte es doch dazu kommen, dass der Athlet nicht anzutreffen ist, so hat er eine Stunde Zeit, um wieder aufzutauchen. Schafft der Sportler das nicht, wird ein sogenannter „missed test“ eingetragen. Nach drei „missed tests“ wird der Athlet ebenfalls für zwei Jahre gesperrt.

PantherMedia 11031068So die Theorie.  Aber auch hier bestätigen die Ausnahmen die Regeln. Auf Wettkämpfen ist das wieder etwas anderes. Diese Kontrollen müssen von den Ausrichtern gezahlt werden. Da die Leichtathletik-Szene nur so vor Geld strotzt, werden natürlich unzählige Kontrollen durchgeführt. Wer kontrolliert wird, das wird vorher von einem zuständigen Arzt ausgelost und bleibt bis zur Kontaktaufnahme sofort nach dem Wettkampf in Verschwiegenheit. Ab diesem Zeitpunkt darf der Kontrolleur dem Athleten nicht mehr von der Seite weichen.

Das klingt nach einem guten System. Im Vergleich zum Rest der Welt ist es das auch. Aber auch hier gibt es Lücken. Was ist mit den Sportlern, die jetzt noch in der zweiten Reihe agieren? Am meisten wird im Hobby-Bereich gedopt. In diesem Bereich werden sich die Schmerzmittel und andere Sachen nur so reingepfiffen. Ganz zu schweigen von den ganzen Muskel-Männern in den Kraft-Studios. Doch Doping ist nicht nur verboten, sondern auch lebensgefährlich. In der Profi-Szene wird dies unter ärztlicher Aufsicht vollzogen und im Hobbysport wird irgendein billiges Zeug aus China eingeworfen und sich dann gewundert, wenn die Potenz schwindet, die Haare ausfallen oder an neuen Stellen wachsen.

PantherMedia 10961134In anderen Ländern gibt es noch nicht einmal eine Anti-Doping-Agentur. Und falls dann doch mal ein Athlet positiv getestet wird, ist das auch kein Problem. Viele bekommen dank einer guten Ausrede die Ereigniskarte: Gehen Sie zurück auf Los und ziehen Sie 4.000 € ein. Dabei sind die Ausreden auch wirklich oscar-verdächtig.  Diese reichen von der Einnahme eines Mittel zur Penisvergrößerung bei einem Sprinter bis hin zum explodierten Asthma-Inhalator der Mutter, bei dem die Athletin vor lauter Schreck das Mittel eingeatmet hat.

Ich persönlich bin dem ganzen System sehr skeptisch eingestellt. Ich glaube, dass in jeder Sportart gedopt wird. Damit wird sehr viel Geld verdient und den Rest interessiert die Funktionäre nicht. Ich glaube auch, dass es Systeme gibt, die Doping im Sport fördern, damit mehr Geld generiert wird. Jeder Sport braucht seine Lichtgestalten, das Publikum will begeistert werden. Deswegen wird es, solange es Sport gibt, auch immer Doping geben. Das ist die traurige Wahrheit. Ich sage trotzdem: Bleibt bitte sauber! Schon eurer eigenen Gesundheit zuliebe.

Wie immer herzlich und zu 100 Prozent clean,

 

Euer Plinkelix

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