SPARKASSE SPORT: Rennsau Rudi Rüssel gegen Schweinehund

Liebe Sportkolleginnen und Sportkollegen,

mein Wecker klingelt pünktlich um sieben Uhr. Ich reiße, noch ganz verschlafen, die Vorhänge auf: Sofort erstarre ich mit heruntergezogenen Mundwinkeln. Draußen sieht es kalt und trist aus. Die Stadt ist in dicken Nebel gepackt. Ein typischer Herbsttag in der Donaustadt. Während mein Blick wie ein Stein in das weiße Nichts taucht, sinkt meine Motivation auf den Nullpunkt. Nein. Ich will jetzt nicht laufen gehen.

Ich weiß, ihr kennt das auch nur zu gut! Es sind die Augenblicke im Leben eines Sportlers, in denen man einfach nur im Bett liegen bleiben möchte. Einfach nur ausschlafen, frühstücken und im Warmen bleiben. Aber das geht nicht. Die Vernunft schreit schon: „Du MUSST raus! Es ist Training.“ Doch diese dunkle Macht namens „Innerer Schweinhund“ kennt viele Tricks und Kniffe – und eine passende Ausrede ist auch dieses Mal schnell gefunden. Die Entschuldigungen reichen von typischen Floskeln wie „Einmal ist kein Mal“ bis hin zu den absurdesten Fantasien, warum es gerade jetzt doch viel besser wäre, nicht zu laufen.  Aber meine Rennsau Rudi Rüssel hält tapfer dagegen. Sie versucht, mich daran zu erinnern, aus welchem Grund ich Sport treibe. Der Kampf erinnert mich an die Selbstgespräche von Gollum, dem hässlichen Wesen aus „Der Herr der Ringe“. Wie so oft, siegt auch an diesem grauen und kalten Morgen am Ende die Vernunft. Andernfalls wäre mein schlechtes Gewissen danach einfach zu groß. Das finde ich nämlich noch schlimmer, als meine Faulheit. Was sind da schon einhundertachtzig Sekunden Qual am Anfang einer Trainingseinheit gegen einen Tag  nervige Stimmen im Kopf?

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Ihr fragt euch, wie ich es schaffe, mich zu jeder Trainingseinheit – egal ob morgens, abends oder beides – aufzuraffen und loszulaufen? Ganz einfach: Für mich gehört der Sport zu meinem Leben. Ich sehe es als Beruf an. In der Arbeitswelt kann ich auch nicht zu meinem Chef sagen: „Das Wetter ist schlecht. Ich habe heute keine Lust zu arbeiten.“  Ihr könnt es ja gerne mal ausprobieren. Aber wenn’s dumm läuft, gibt euch euer Chef nicht nur den einen Tag frei, sondern gleich alle restlichen. Mein Tipp für alle Hobbysportler da draußen: Setzt die Tage und die Uhrzeit fest, an denen ihr laufen wollt. Schreibt sie am besten in einen Kalender! So fällt es einem viel leichter, seinen Tag mit der Arbeitszeit und dem festgelegten Dauerlauf zu planen. Egal ob als Vollzeit- oder als Teilzeitmodell. Und noch ein Rat: Laufe entweder vor oder unmittelbar nach der Arbeit. Ist man erst einmal zu Hause angekommen und gönnt sich eine kleine Pause, fällt es einem nur noch schwerer, die vier Buchstaben hochzubekommen.

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Falls das euch nicht weiterbringt, hilft nur noch ein Systemneustart. Denn unser Unterbewusstsein ist eine Art Festplatte, die alle unseren Erinnerungen gespeichert hat. Je öfter wir etwas wiederholen, desto bewusster nehmen wie dies war. Der innere Schweinehund ist nichts anderes, als eine Software auf dieser Festplatte, die wir leider viel zu oft abgerufen haben. Das heißt für uns, wir müssen dieses Programm neu schreiben. Aber wie geht das? Ganz einfach: Sage dir immer wieder vor: „Ich mache heute Sport!“  Durch die Wiederholung programmieren wir die Software neu. Irgendwann gehen wir ganz automatisch laufen, ohne wirklich darüber nachzudenken. Noch ein Tipp: Stellt dir vor, wie du Sport machst. Das Unterbewusstsein kann sich Bilder besser merken.

Ich persönlich laufe am liebsten morgens nach dem Aufstehen. In dieser Zeit kann ich super abschalten. Es sind nur sehr wenige Leute unterwegs und noch viel seltener Hunde, die mit einem ja nur spielen wollen. Ich aber nicht mit denen. Die Stille an der Donau nutze ich gerne, um meine Gedanken schweifen zu lassen  und mich so perfekt in eine Traumwelt zu versetzen, um den Dauerlauf zu genießen. Anschließend belohne ich meinen Körper und Geist mit einem tollen Frühstück und einer heißen Dusche. Dazu kommt das befriedigende Gefühl, schon morgens etwas getan zu haben und voller Tatendrang in den Tag zu starten. Was gibt es da noch Schöneres? Genau diese kleinen Dinge lassen mich Morgen für Morgen wieder aufstehen, die Vorhänge aufreißen und losrennen.  Das ist Motivation genug. Keine Entschuldigungen!

Herzlich, Euer „Plinkelix“

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