SPARKASSE SPORT: Pitch, Strike and Ball mit den Regensburg Legionären!

BBHandschuheTraining. Aber nicht das übliche Lauf-Training. Auch kein Rugby oder sonst welche Einheiten mit Schwergewichten und hartem Körperkontakt. Trotzdem bin ich nervös. Warum, frage ich mich. Bei dieser Sportart brauche ich eigentlich keine Angst haben, dass mir wehgetan wird. Trotzdem ist mir ein wenig unwohl. Werde ich mich blamieren? Und was, wenn ich gar nichts treffe und fange? Immer wieder Gedanken wie: „Lachen dich die anderen aus? Wirst du irgendwas überhaupt hinbekommen?“  Immerhin muss ich einen verdammt schnellen Ball mit einem Holzschläger treffen. BBArtikelbildDie Wahrscheinlichkeit, dass ich das Spielgerät erwische, ist so hoch wie ein Lotto-Gewinn. Doch es gibt keinen Weg zurück. Auf in die Armin-Wolf-Arena. Da die Sparkasse Regensburg ein wichtiger Sponsor der Buchbinder Legionäre ist und hier bald die Baseball-EM vom 12. bis 16. September stattfindet, habe ich die einmalige Gelegenheit, auf höchstem Niveau mit einem deutschen Nationalspieler zu trainieren: Ludwig Glaser.

 

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde geht es sofort los. Viel Zeit zum Erklären bleibt nicht. Die Übungen folgen Schlag auf Schlag. Nach der Aufwärmphase werde ich schnell mit einem Handschuh ausgestattet. Der ist für jeden echten Baseballer ein Heiligtum, wie ich von Ludwig erfahre. BBFelixWehe,  ein anderer zieht ihn an, das bringt Unglück. Das gute Leder und die Falten sind nach einer Zeit optimal auf die Bewegung der Besitzer-Hand angepasst. Ich bekomme ein besitzloses Fangnetz. Bei meinem Können ist das auch gut so! Ich beschränke mich auf das einfache Werfen. Ball in die Hand, Arm von hinten nach vorne ziehen und loslassen. Nur nicht groß nachdenken, wie ich ihn halte. Doch während der Abstand zwischen mir und Ludwig immer weiter wächst, bekomme ich von meinem Ziehvater eine kleine Einführung in Wurfvarianten. Aber das ist mir zu kompliziert. Mir reicht das Nullachtfünfzehnwerfen. Das ist schon anstrengend, aber anscheinend nicht fest genug.

 

Während die anderen die doppelte Entfernung zu Buche stehen haben, sind wir noch bei knapp fünfundzwanzig Meter. Daher schlägt mein Gegenüber einen kurzen Partnertausch vor. Die Kraft in meinen Oberarmen scheint ihm nicht ausreichend genug. Dabei habe ich gedacht, da kann ich am meisten punkten, bin ich doch beim Steinewerfen in den See gar nicht so schlecht. BBTraining2Nur vergesse ich, dass das zwei verschiedene Galaxien sind. Denn was die Werfer, egal ob groß oder klein, mit dem ledernen Spielzeug für Kräfte entwickeln, spüre ich bei jedem Fang. Mache ich was falsch, brennt es so stark, dass es mir das Wasser in die Augen treibt.

 

Eines ist klar: Ich will definitiv keinen direkten  Treffer an irgendeiner anderen Stelle meines Körpers spüren müssen. Bei diesen „leichten“ Wurfübungen bekomme ich das Spielgerät relativ gut unter Kontrolle. Meine Schwächen zeigen sich, je länger der Ball unterwegs ist. Die Situation: BBNationalDer Trainer schlägt den Ball von der einen auf die andere Seite. Du sollst dieses Fluggerät nun direkt aus der Luft in deinen Handschuh legen. Das hört sich anfangs nicht schwer an. Es stellt sich jedoch heraus, dass meine Augen-Hand-Orientierungs-Koordination noch nicht sehr feinjustiert ist. Bei jedem Versuch schaue ich nach oben und denke: „Super, der kommt genau auf dich zu!“ Doch dann landet das kleine Rund zehn Meter vor oder hinter mir. Als der Ball ein einziges Mal in meinem Handschuh landet, brandet auch gleich lautstark Beifall bei den Kameraden auf. Das tut gut!

 

Jetzt aber genug vom Werfen. Ich will endlich: Bälle weit wegschlagen. Ludwig erklärt mir kurz die Feinheiten: den Schwung sauber durchziehen und dabei bis zum Schluss auf das Flugobjekt schauen. Ich lege den Ball auf die Stützhilfe und haue drauf los. Aber irgendwie fühlt es sich komisch an. Ich blicke zurück. BBTrainingDer Ball liegt unverändert da. Sofort ruft mir Ludwig neue Anweisungen zu: „Augen bis zum Schlag auf den Ball und dann nicht verdrehen“. Ich habe verstanden. Zweiter Versuch. Treffer versenkt. Ich bin bereit für das große Feld.

 

Denn dort steht schon der Käfig bereit. Auf dem Hügel davor steht der Pitcher und jagt die Bälle in Höchstgeschwindigkeiten auf dich zu. Für mich werden sie leicht abgeschwächt geworfen. Zum Glück. Denn bei diesen Geschwindigkeiten bekomme ich schon leichtes Muffensausen. Doch dafür ist jetzt keine Zeit. Das erste Geschoss kommt und saust gleich haarscharf an mir vorbei. Der zweite direkt hinterher. Wieder die alten Fehler. BBAbschlagAlso: Ball anschauen! Und siehe da, es gibt einen lauten Knall, und mein lederner Freund fliegt. Nicht weit, aber er fliegt. Und dieses Gefühl ist einfach unbeschreiblich. Die Hormone tanzen in mir Zumba, Salsa und Tango zusammen. Meine Mundwinkel schnellen nach oben, und ich bin einfach nur glücklich. Ich stelle mir schon vor, wie ich in einem gefüllten Stadion einen Home-Run raushaue. Die Fans stehen auf und jubeln mir zu. Dieses Gefühl muss unbeschreiblich sein. Leider nur ein Traum! 

 

Nach neunzig fantastischen Minuten, die so schnell wie in einem Blockbuster vergingen, war das Training zu Ende. Rasch noch den Platz aufräumen, richten und dann heim. In Gedanken hänge ich noch lange den neu erlernten Bewegungsabläufen und Gefühlen nach:  Diese Version von Brennball finde ich einfach nur super!

Herzlich, Euer Plinkelix

 

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