US PRÄSIDENTSCHAFTSWAHLEN: Joe Biden setzt sich durch!

US PRÄSIDENTSCHAFTSWAHLEN:  Joe Biden setzt sich durch!

 

Offensichtlich hat sich Joe Biden beim Rennen um die 46. US-Präsidentschaft durchgesetzt. Nach derzeitigem Stand dürfte er in den kommenden Jahren allerdings mit einem gespaltenen Kongress regieren. Es zeichnet sich eine knappe republikanische Mehrheit im Senat und eine knappe demokratische Mehrheit im Repräsentantenhaus ab. Der Ausgang der Präsidentschaftswahl wird weiterhin von vielen Republikanern angezweifelt. Insofern dürfte es noch eine Weile dauern, bis es amtlich und final bestätigt ist, dass Biden der nächste US-Präsident sein wird.

Die gründliche und im wesentlichen friedliche Durchführung der Wahl demonstriert aber, dass wichtige demokratische US-Institutionen abseits des umstrittenen Verhaltens des amtierenden US-Präsidenten funktionieren. Am 14.12.2020 tritt das Wahlmännergremium zusammen, um den US-Präsidenten zu wählen, am 20.01.2021 wird der neue Präsident vereidigt und nimmt dann sein Amt auf.

Kapitalmärkte zeigen sich zufrieden mit dem Ergebnis

Die Aktienmärkte weltweit legten in der vergangenen Woche eine beeindruckende Rallye hin. Die US-Renditen gingen nach einem kurzen, scharfen Anstieg wieder zurück. Mit der Aussicht, dass ein demokratischer Präsident zusammen mit einem republikanisch dominierten Senat und einem demokratisch dominierten Repräsentantenhaus regiert, scheinen die Märkte ganz zufrieden zu sein. In dieser Konstellation erscheint die Wahrscheinlichkeit für eine schnelle Einigung zwischen Demokraten und Republikanern über ein weiteres Fiskalpaket begrenzt. Da dies weitere Schritte der Fed und anderer Zentralbanken wahrscheinlicher erscheinen lässt, ist das Potenzial für anhaltende Korrekturen bei Risikoanlagen begrenzt. So dürften sich die Rahmenbedingungen für die Unternehmen nicht gravierend zum Negativen verändern, zudem ist keine zusätzliche massive Ausweitung der Staatsausgaben zu erwarten, die die Kurse von US-Staatsanleihen belasten würde.

Es steigt nun die Hoffnung, dass sich die USA in den internationalen Organisationen wieder als kooperativer erweisen werden. Dem zukünftigen Präsidenten Biden ist vermutlich auch daran gelegen, das transatlantische Verhältnis wieder zu verbessern. Aber einen wirklichen Richtungswechsel dürfte eine demokratische Regierung unter Biden nicht einläuten. Die USA werden in Zukunft ein größeres Gewicht auf die Innenpolitik legen. Und das Bewusstsein für die neue Rivalität zweier Gesellschaftssysteme zwischen den USA und China ist mittlerweile im politischen System der USA – wie auch in der Bevölkerung – tief verankert, ebenso wie in China.

Fazit: Politische Börsen haben kurze Beine

Wieder einmal hat sich gezeigt: Politische Börsen haben kurze Beine. Denn es ist nicht zu erwarten, dass das US-Wirtschaftssystem von einer US-Regierung von Grund auf umgekrempelt wird. Die grundsätzlichen Bedingungen für die Finanzmärkte bleiben erhalten. Das Niedrigstzinsumfeld wird über viele Jahre Bestand haben. In den USA wird die geldpolitische Linie der Notenbank Fed weiterhin konjunktur- und marktstützend bleiben. Auch das politische System hat sich bis zuletzt als robust und standhaft erwiesen. Die USA haben in ihrer Geschichte schon ähnliche bzw. sogar größere Belastungen ausgestanden. Das Augenmerk der Märkte wird sich jetzt wieder stärker auf die Corona-Pandemie und deren wirtschaftliche Folgen richten – auch dieses Thema bietet viel Stoff für Kursschwankungen. Am trendmäßigen globalen Wachstum wird sie jedoch ebenso wenig ändern wie die US-Wahlen.

 

Quelle: Dekabank

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