SICHERHEIT AM GELDAUTOMAT: Änderung beim Abheben

eingestellt von Fabian Lutz Social Media Manager a.D. am 23. August 2018

Manche Dinge im Leben haben sich eingeschliffen, sie werden zum Automatismus und man beherrscht sie nach einer Weile fast wie „im Schlaf“. Der Gang zum Geldautomaten gehört für die meisten Sparkassenkunden garantiert dazu. Karte einstecken, PIN eingeben, Geldbetrag wählen, Karte wieder abziehen und die gewünschte Summe entgegennehmen. Doch in den letzten Wochen hat sich der ein oder andere aufmerksame Zeitgenosse wahrscheinlich gewundert. Da ist doch jetzt irgendetwas anders? Oder irre ich mich? Tatsächlich gibt es bei einem Teil unserer Geldautomaten in der Stadt und im Landkreis eine aktuelle Änderung, die in wenigen Wochen auch auf alle sogenannten Cash-Recycler angewendet wird. Das passiert nicht aus einer Laune heraus, der Grund dafür sind wichtige Sicherheitsbedenken.

 

Beim Geldabheben bitte immer auch auf Sicherheit achten. (c) Fotografie: Rainer Fleischmann

 

Reihenfolge geändert

Aber was ist da passiert? Ganz einfach: die Reihenfolge beim Geldabheben am Geldautomaten hat sich geändert. Bislang war es bei den meisten Banken und Sparkassen normal, den Benutzer erst nach seinem Pin-Code und dann nach der von ihm oder ihr gewünschten Summe zu fragen. Doch jetzt muss man erst den Betrag eingeben und dann die PIN. Wie alle anderen Sparkassen in Deutschland hat auch die Sparkasse Regensburg in diesem Sommer eine neue Software für unsere Geldautomaten in der Region bekommen. Nach dem Update tritt der geänderte Ablauf beim Geldabheben in Kraft.

 

Ernsthafte Bedenken

Grund für die Wechsel sind ernsthafte Sicherheitsbedenken. „Mit dem Eintippen der Pin ist das Gerät freigeschaltet“, erklärt Carolin Winkelmeier, die stellvertretende Pressesprecherin der Sparkasse Regensburg. „Wenn es dann zu einem Überfall käme, kann der Angreifer selbst einen – wahrscheinlich hohen – Betrag zu seinen Gunsten eingeben.“ Kein rein theoretisches Szenario, wie Fälle von Trickbetrug aus der Vergangenheit zeigen. Die Täter lenken dabei die Opfer am Geldautomaten ab, erhöhen auf Maximalbetrag und schnappen sich das Geld, während der Kunde mit seinen Gedanken noch ganz woanders ist. 

 

Abstand vom Hintermann

Aber auch wenn der neue Ablauf den Prozess noch etwas sicherer macht und den Schaden begrenzen kann, bietet auch er keinen einhundertprozentigen Schutz vor Missbrauch.  „Deshalb gilt die alte Faustformel“, so Carolin Winkelmeier. „Achten Sie beim Abheben auf genügend Abstand vom Hintermann. Ist das nicht der Fall, bestehen Sie darauf. Oder brechen Sie den Vorgang lieber ab.“ Denn mit pfiffigen Tricks spähen Betrüger immer wieder an Geldautomaten die Kartendaten von Kunden aus, ohne diese zu entwenden. Oftmals bemerken Betroffene das Malheur erst, wenn das Konto schon geleert wurde. Durch entsprechende Achtsamkeit kann der Kunde viele Risiken schon im Vorfeld vermeiden.

 

Innen ist besser

Wer einen konkreten Verdacht hat, also irgendwelche verdächtige Personen sichtet oder eine technische Manipulation entdeckt, sollte sofort die Sparkasse informieren oder besser gleich die Polizei rufen. Im Außenbereich stationierte Automaten sind generell etwas unsicherer, besonders an Sonn- und Feiertagen, wenn unsere Servicekräfte die Automaten nicht kontrollieren. Sie können einfacher manipuliert werden als Geldautomaten im Vorraum oder SB-Bereich. Vorsicht gilt auch bei Türöffnern, die per Bankkarte bedient werden. Hier wird grundsätzlich keine Geheimnummer oder PIN verlangt. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, sollte zum Öffnen eine andere Maestro-Karte oder Kreditkarte als zum Geldabheben am Automaten.

 

Tastatur verdecken

Gut ist es auch, bei der PIN-Eingabe die Tastatur am Geldautomaten stets mit der Hand abzuschirmen. So können Zahlen und Daten weder von anderen Personen, noch von einer – zu Spionagezwecken – installierten Kamera aufgezeichnet werden. Das sogenannte „Skimming“ gehört leider zu den Betrugs-Klassikern. Kriminelle installieren dabei einen Scanner über dem Kartenschlitz, der die Kartendaten heimlich kopiert. Gleichzeitig liest eine gefälschte Tastatur die Eingabe der PIN mit und kopiert die Zugangsdaten. Alternativ filmt eine kleine Kamera, wie der Kunde seine Geheimzahl eintippt. Mit einer Kartendublette heben Komplizen dann Geld im Ausland ab oder gehen auf Einkaufstour.

 

Gut zu wissen 

Wer die Regeln kennt und beherzigt und immer wachsam bleibt, wird nur in den seltensten Fällen Opfer von Betrügern. Für den Fall der Fälle sollte immer unsere Notrufnummer 116 116 für Karten und Online-Banking-Zugang notiert sein. Die Hotline ist 24 Stunden erreichbar und der Anruf aus Deutschland ist kostenfrei. Sicher ist sicher!

 

 

 

 

 

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