FINANZCHECK: DER KONTOAUSZUG VON MIRIAM, 2800 EURO NETTO

eingestellt von Fabian Lutz Social Media Manager a.D. am 19. Februar 2018

Auf ZEIT ONLINE erscheint eine Serie mit dem Titel „KONTOAUSZUG“. Dort geben Leute wie Du und Ich einen Einblick in ihre Vermögensverhältnisse, wie zum Beispiel die Einnahmen und Ausgaben, Schulden oder die persönliche Sparquote. Die Serie ist bei den Lesern der Zeitung sehr beliebt – jeder neue Kontoauszug wird in den Kommentaren heiß diskutiert. Wir finden das Format auch so spannend und interessant, dass wir uns dazu entschlossen haben, ausgewählte Beiträge einem professionellen SPARKASSEN FINANZCHECK zu unterziehen. Dazu picken wir uns in lockerer Folge einzelne Kandidaten heraus und fragen dann unsere Beraterin CHRISTINA BRANDL, was sie empfehlen würde, wenn die jeweilige Person eine Kundin oder ein Kunde der Sparkasse Regensburg wäre. Frau Brandl ist ausgebildete Sparkassenfachwirtin und Leiterin der Sparkasse Obertraubling, wo sie mit 27 Jahren bereits die Führungsverantwortung für fünf weitere Kolleginnen übernimmt. Ihr Motto lautet: „Don´t call it a dream. Call it a plan.“ Neben ihrer Arbeit liebt sie es, große Reisen zu planen und ferne Länder zu besuchen. Unser erster Finanzcheck-Interview gilt deshalb der Kandidatin MIRIAM, die auch sehr gerne in der Weltgeschichte unterwegs ist und von sich sagt: „Ich zahle kaum Miete!“        

 

 

 

 

Liebe Frau Brandl,  Miriam hat nach ihrer eigenen Berechnung nach Abzug ihrer fixen Kosten immer noch 1400 Euro übrig. Das wäre schon eine ordentliche Summe, mit der man als Finanzberater arbeiten kann, oder?

Ja, allerdings. 1.400 Euro im Monat, die sie für Ihre Zukunft sparen oder strategisch investieren kann, sind schon super. Mit Basis unserer ganzheitlichen Beratung und entsprechenden Empfehlungen könnte sich Miriam sicherlich viele ihrer Ziele und Wünsche erfüllen und wäre langfristig finanziell gut abgesichert!

 

Sehen Sie in ihrer Ausgabenliste auf den ersten Blick noch irgendwo zusätzliches Einsparpotential?

Neutral betrachtet, bewegt sie sich bei den Lebenshaltungskosten mit ihrem Gehalt von 2.800 Euro im Rahmen unserer Erfahrungswerte (bei Miriam wären das ca. 800 Euro), so dass mir die Ausgaben nicht zu hoch erscheinen. Ein weiteres Einsparpotential kann ich daher nicht mehr entdecken. 

 

Ein Schlüsselelement für Miriams interessante Finanz-Konstruktion ist Immobilienbesitz, denn sie vermietet eine Eigentumswohnung, die sie selbst finanziert. Allerdings zahlt sie im Moment 150 Euro pro Monat  (900 Euro Rate – 750 Euro Mieteinnahmen) dabei drauf.  Vermieter auf Pump – ist das grundsätzlich  eine gute oder eine eher schlechte Idee?

Ganz und gar nicht. Miriam hat eine gute Entscheidung getroffen und mit einer Eigentumswohnung eine langfristige Investition getätigt. Da die 750 Euro Mieteinnahmen 83 Prozent der Finanzierungsrate abdeckt, sehe ich den Eigenanteil von 150 Euro entspannt. Diese zu finanzieren und damit ihr Eigenkapital zu schonen, ist aus steuerlicher Sicht doppelt schlau. Natürlich sollte man vor so einer Investition ein paar Faktoren überdenken: Wie sehen meine Pläne mit der Eigentumswohnung aus? Kann ich einen Mietausfall überbrücken? Welchen steuerlichen Vorteil habe ich daraus? Wie kann oder sollte ich mich als Vermieter rechtlich schützen? Alles in allem definitiv eine tolle Idee von Miriam, welche jedoch mit entsprechender Beratung wohlüberlegt und geplant sein sollte!

 

Christina Brandl, Sparkasse Regensburg – Leiterin Filiale Obertraubling

 

Was auch erst einmal ziemlich ungewöhnlich ist: Miriam hat sich einen Camper für 60.000 Euro gekauft – den möchte sie jetzt weitervermieten und selbst Urlaub damit machen. Genial oder finanziell gesehen eine Schnapsidee? Man denke nur an den Wertverlust durch Zeit und Abnutzung oder Mietausfälle (im Winter, bei Reparaturen), Versteuerung…

Spannende Frage, Herr Lutz! Basierend auf den vorliegenden Informationen ist es schwer, ein abschließendes Urteil zu fällen. Letztendlich hat sich Miriam mit dem Camper einen eigenen Traum geleistet. Nur sie kann entscheiden, ob ihr dieser auch 60.000 Euro wert ist. Gut finde ich, dass sie ihn mit ihrem Eigenkapital gekauft hat und auf keine monatlichen Einnahmen aus der Fremdnutzung angewiesen ist. Mit meinem Urlaubscamper zusätzlich Geld verdienen? Darauf muss man  erstmal kommen. Ich finde das trotz der genannten negativen Aspekte super! Schließlich handelt es sich bei dem Fahrzeug nicht um eine langfristige Geldanlage, sondern um einen Wertgegenstand.   

Auf den ersten Blick schien mir das alles sehr pfiffig, was Miriam da tut. Aber dann kamen mir doch Bedenken, wegen möglicher, versteckter Risiken. Sie zahlt nur deshalb so wenig Miete, weil ihr Freund das übernimmt.  Was passiert, wenn sie sich trennt oder den guten Job verliert? Wie kann sie sich dagegen klug absichern und was würde das ungefähr kosten?  

Miriam kann durch Krankheit oder Unfall jederzeit „Ihre Gelddruckmaschine“ – nämlich das gute Gehalt  und damit die Grundlage für all ihre Pläne und ihre gesamte Existenz verlieren. So ist es für sie absolut empfehlenswert – wie für jeden anderen Menschen auch – im Finanzcheck eine private Absicherung zu treffen! Diese schützt sie vor Geldsorgen im Falle einer Berufsunfähigkeit und leistet eine monatliche Auszahlung von zum Beispiel 1.600 Euro, wofür sie im Gegenzug einen Beitrag von circa 67 Euro leisten müsste.

In meinen Augen die wichtigste Absicherung, die es gibt – jeder vierte Deutsche wird einmal in seinem Leben berufsunfähig. Das ist viel!

Wenn Miriam morgen berufsunfähig werden würde, fehlt ihr bei Ihrem jetzigen Nettoeinkommen bis zum 67. Lebensjahr  1. 075.200 Euro, um ihren momentanen Lebensstandard zu halten.Grund genug um sich auf die sichere Seite des Lebens zu stellen, finden Sie nicht auch?

 

Ja, das ist schon ein ganz schönes Sümmchen, auch wenn man natürlich im Alltag nicht so gerne mit dem Schlimmsten rechnet. Was würden Sie Miriam für eine Anlagestrategie empfehlen? Soll sie die 1400 € zum Beispiel komplett in Aktien stecken? Mit der Eigentumswohnung ist sie ja fürs Alter schon ausreichend abgesichert, oder?

Gibt es ein Geheimrezept für Miriam? Ich sage: Ja. Zu einem erfolgreichen Vermögensaufbau gehört eine Anlagestrategie, die man in einem persönlichen Sparkassen Finanzcheck ausarbeiten kann. Das bedeutet, den monatlichen Sparbetrag nach dem Renditewunsch und der Risikobereitschaft strategisch in verschiedene Anlageklassen oder Produkte zu investieren, um sich möglichst „breit“ für eine gute Rendite aufzustellen. Miriam baut sich mit der Wohnung ein zusätzliches Einkommen für ihre Rente auf, das ist toll. Jedoch wird die gesetzliche Rente und eine Miete aus der Eigentumswohnung leider nicht ausreichen, wenn Miriam mindestens 2.800 Euro Rente beziehen möchte. Dafür muss sie zusätzliche Vorsorge treffen um eine Lücke von etwa 500 Euro schließen. Hierfür gibt es klasse Lösungen. Unter anderem mit staatlicher Förderungen, sowie steuerlichen Effekten…

 

Miriam ist Mitte Dreißig – ihre Lebensplanung sieht eigentlich nicht nach Familiengründung aus. Was würden Sie ihr aber raten, wenn sie in den nächsten Jahren doch noch Mutter wird? Kann alles so bleiben wie es ist oder sollte sie Dinge ändern?

Sofern Miriam eine Familie gründet, gibt es wichtige Vorsorgen und Optimierungen, welche sie dann unbedingt treffen sollte. In dieser Lebensphase stehen ihr auch weitere staatliche Förderungen zu,  um die Familie finanziell auf sichere Beine zu stellen.  Ich finde, eine finanzielle und gesundheitliche Vorsorge für ein Kind ist auch sehr wichtig. Zudem stellt sich dann bestimmt die ein oder andere Frage: Wie geht Miriam zukünftig arbeiten? Reicht ihre persönliche Vorsorge dann für Ihre Rente aus? Wäre Miriam meine Kundin, dann würde ich ihr in einer neuen Lebenssituation gerne ein finanzielles Sicherheitsgefühl geben und sie mit einer professionellen Beratung von Vorteilen überzeugen und unterstützen! 

 

Da möchte ich aber drauf wetten. Liebe Frau Brandl, vielen Dank für Ihre Zeit und das informative Gespräch. Ich freie mich auf den nächsten Check!

 

 

   

       

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