AKTUELLER BRENNPUNKT mit Matthias Schmidl: CHINA KRISE

Liebe Leser, liebe Kunden und Freunde der Sparkasse Regensburg!

 

Aufgrund der jüngsten Krise an Chinas Finanzmärkten möchte ich Sie über die aktuelle Situation informieren.

Das noch junge Jahr hat leider mit einem Fehlstart begonnen. Schlechte Daten aus der Industrie lassen die ohnehin gebeutelten chinesischen Aktienmärkte augenblicklich weiter abstürzen. Auch Unterbrechungen des Handels helfen da nicht. Chinesische Aktien sind dadurch im weltweiten Vergleich ziemlich billig geworden. Die Ursachen liegen in einer Mischung  aus Zweifeln und Unsicherheit. Zweifel an der chinesischen Wirtschaft und Unsicherheit hinsichtlich der Verlässlichkeit der chinesischen Politik. Betroffen ist ein Aktienmarkt, von dem man nicht immer weiß, welche staatlichen Kräfte im Spiel sind. Die Möglichkeit, Aktien zu verkaufen ist immer durch eine plötzliche Schließung des Marktes bedroht. Es kommt nur darauf an, ob die Entwicklung den Behörden ungünstig erscheint.

Parallel dazu hat sich auch die chinesische Währung in einem zweiten Rutsch gegenüber dem US-Dollar abgeschwächt. Diese Entwicklungen kommen nicht ohne Vorwarnung. 2016 ist eine hohe Volatilität an den Finanzmärkten vorausgesagt worden, ohne dass die Konjunktur oder die Stabilität nachhaltig einbrechen sollten. Im Raum stand die Frage nach weitere Zinsanhebungen in den USA, sowie viele wirtschaftliche und geopolitische Risiken. Die schlechten Einkaufsmanagerindizes für die chinesische Industrie, gepaart mit den Spannungen im Nahen Osten spiegeln diese schwierige Umgebung für Wirtschaft und Märkte exemplarisch wider.

Aber wo Schatten ist, ist auch Licht. Zum Beispiel die positiven Stimmungsindikatoren in Euroland, die guten Absatzzahlen deutscher Unternehmen in China, sowie erfreuliche Daten vom deutschen Arbeitsmarkt. Diese gingen bisher jedoch unter. Gleichzeitig haben die schwächeren chinesischen Konjunkturdaten noch nicht in der Breite auf die Wirtschaftslage in den Industrieländern durchgeschlagen. Es überwiegen dort eigene binnenwirtschaftliche Stärken, die wie wir meinen auch weiter erhalten bleiben. Zusätzlich rechnen wir mit einer expansiven Geldpolitik in China. Sie kann helfen, das Vertrauen in die dortige Wirtschaft wieder aufzubauen.

Es spricht also auch weiter viel für die Einschätzung, dass die wirtschaftliche Entwicklung sich moderat aufwärts bewegt. Von der Geldpolitik sollte weiter Unterstützung für die Finanzmärkte kommen, wenn auch nicht mehr so stark wie in den letzten Jahren.

Die Auslöser für die jüngste Marktschwäche sind größtenteils bekannt. Die Schwankungsintensität ist aktuell sprunghaft angestiegen. Sie sollte aber auch wieder recht schnell zurückkommen und nicht zu einem Abwärtsstrudel führen. Auch dürfte die anstehende Berichtssaison über die Geschäftsergebnisse der Unternehmen im vierten Quartal die hohen Erwartungen erfüllen und so den Markt beruhigen.

Obwohl es lange keinen so schlechten Start ins Aktienjahr gegeben hat, kann das erste Quartal 2016 immer noch positiv werden! Generell haben wir uns in den letzten Jahren in eine Lage mit höheren Bewertungen an den Aktienmärkten hineinmanövriert. Auch an dieser Stelle habe ich immer wieder angemerkt, dass die Unterstützung der Geldpolitik künftig nicht mehr so stark sein wird. In der Folge läuft die die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten nicht mehr so dynamisch.

So hart es klingt: An das aktuelle Umfeld werden wir uns gewöhnen müssen. Das führt zu herausfordernden Bedingungen an Aktien- und Rentenmärkten, auf die eher taktisch zu reagieren ist. Gleichzeitig bleibt die strategische Ausrichtung gültig, dass bei Nullzinsen auf Einlagen Aktien-, Renten- und Immobilienpositionen auch 2016 essentielle Vermögensbestandteile darstellen. Wir gehen davon aus, dass die entsprechenden Märkte stabil bleiben.

Falls Sie Fragen oder Sorgen haben, zögern Sie bitte nicht, Ihren persönlichen Berater bei der Sparkasse Regensburg zu kontaktieren. Wir arbeiten im Team und helfen gerne!

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Matthias Schmidl

Leiter der Wertpapierabteilung der Sparkasse Regensburg

Quelle: Makro Research der DekaBank Stand:  07. Januar 2016

 

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Kommentare


Hans schreibt am 13.01.2016 um 12:35 Uhr:

Das Problem ist nicht nur der chinesische Markt sondern auch die riesigen Berge an US Staatsanleihen die die Chinesen halten.