Gastgespräch #U20Slam: Thomas Spitzer fragt David Friedrich

Diese Woche startet das von der Sparkasse Regensburg gesponserte Festival U20Slam2015 in Regensburg. Dabei werden 66 Poetinnen und Poeten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum über vier Tage und sechs Vorrunden, zwei Halbfinals und ein Finale um den Titel „deutschsprachiger Meister“ kämpfen. Die Meisterschaft ist das erste internationale Poetry-Slam-Festival Regensburgs, neben den Teilnehmern gibt es eine Reihe illustrer Gäste, die als Moderatoren, Supporting Acts, Workshopleiter und Teilnehmer im Rahmenprogramm wie der Eröffnungsgala oder dem Jazz Slam zu sehen sein werden. So auch David Friedrich. Der Hamburger Bühnenpoet wurde 2010 in Regensburg bayerischer U20-Meister. Außerdem ist er zweifacher Hamburger Stadtmeister und als Moderator für die große Hamburger Veranstaltungsmarke „Kampf der Künste“ tätig.

 

David, Servus. Vor ziemlich genau fünf Jahren hast du das U20-Finale des Regensburger Bayernslams in der Alten Mälzerei gewonnen. Seitdem bist du nicht nur mehrmals erfolgreich beim Mälzeslam aufgetreten, sondern auch im April und Dezember 2013 mit dem Uni Jazz Orchester Regensburg sowie beim Regensburger Popkulturfestival 2014 im Leeren Beutel. Worauf freust du dich im Juni bei deiner Rückkehr in die Domstadt besonders?

 

Am meisten freue ich mich natürlich auf Thomas Spitzer. Er ist sehr lustig. Auch privat. Ehrlich.

 

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Naja. Wo du Recht hast, hast du Recht. Aber mal was anderes: Zusammen mit der Münchner Bühnenpoetin Carmen Wegge moderierst du das Halbfinale 1 in der Alten Mälzerei. Was sollte man sich als Besucher des U20Slam2015 sonst auf keinen Fall entgehen lassen?

 

Natürlich das fantastische Rahmenprogramm, Eröffnungsgala, Cover Slam, Jazz Slam, Workshops und so weiter. Ich empfehle jedem so viel wie möglich aufzuschnappen, diese jungen Künstler sind so unverbraucht und echt. Ihre Texte haben für mich einen ganz anderen Wert! Aber wenn man sehr busy ist, muss man mindestens das Halbfinale 1 sehen. Das wird sicher die beste Veranstaltung von allen und Carmen ist zauberhaft!

 

Im Jahr 2013 warst du oft in Regensburg, wegen der Planung des Projekts „Slam Poetry meets Big Band Jazz“ mit dem Uni Jazz Orchester. Wie hat sich die Zusammenarbeit auf deine weitere Karriere ausgewirkt?

 

Wer kann schon sagen, dass er ein Bühnenprogramm mit einem Jazz-Orchester hat und es dieses in Top-Qualität auch noch auf CD gibt? Das war der Wahnsinn. Ansonsten plane ich gerade einen regelmäßigen Jazz Slam in Hamburg und dafür ist die Erfahrung aus Regensburg sicher von Vorteil.

 

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Angenommen, du gäbest eine Stadtführung durch selbiges. Welche Orte in der Innenstadt würdest du auf jeden Fall zeigen?

 

Ich würde eigentlich die Innenstadt umgehen und nur die Universität zeigen. Wenn es unbedingt sein muss, höchstens das Fitness First am Bahnhof, diese Cocktailbar im obersten Stock gegenüber vom Dom und das Café am Bismarckplatz, nicht wegen dem Kaffee, nur weil man da draußen sitzen kann und es doch recht hübsch ist alles.

 

Aha. Ich sehe schon. Deine Stadtkenntnisse sind vorzüglich. In Hamburg arbeitest du oft mit Jugendlichen zusammen, gibst Kurse für fairen Umgang miteinander und Poetry-Slam-Workshops. Was wäre denn etwas, das man deiner Meinung nach bei einem Poetry-Slam-Auftritt auf keinen Fall machen darf – ein absolutes No-Go?

 

Am schlimmsten ist es wenn man auf die Bühne geht und sich fünf Minuten lang wichtig nimmt. Dann noch den Zeigefinger hebt und sagt: „Meine Generation stinkt nach Teewurst! Wir sind alle nur Aufstrich!“ Das habe ich in der Form noch nicht gesehen, würde es aber doof finden. Weil Teewurst eigentlich ganz toll ist.

 

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Kommen wir zu dir. Im Moment tourst du mit einem abendfüllenden Programm durch Deutschland. Dabei trittst du in einer Duo-Show mit Szenegrößen wie Felix Lobrecht und Sebastian23 auf. Was genau erwartet den Zuschauer? Was hat David Friedrich als nächstes vor? Wirst du bei den deutschsprachigen Meisterschaften noch mal angreifen? Gibt es Buch- oder gar Fernsehpläne?

 

Ich werde ab September mehr in meinem Verein in Hamburg arbeiten, wir betreuen Einzelfälle vom Jugendamt, geben Gewalt-Präventions-Kurse und arbeiten seit neuestem auch viel mit Flüchtlingen. Daher werde ich weniger Touren, vermehrt Solo-Shows oder Ähnliches spielen und Moderationen machen. Das Soloprogramm ist eine Mischung aus Spoken Word und Stand Up – Anekdoten mit Slamtexten gemischt – thematisch viel mit Teewurst und Aufstrich. Ich bringe im Herbst ein Jugendbuch heraus und plane gerade eine weitere Veröffentlichung von gesammelten Kurzgeschichten und Gedichten. Natürlich versuche ich bei den nächsten Meisterschaften nochmal anzugreifen aber primär drücke ich natürlich die Daumen für Thomas Spitzer. Er ist sehr witzig. Auch auf der Bühne. Ehrlich.

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