Weltspartag: Sparen darf kein Luxus sein!

Liebe Bürger der Stadt und des Landkreises Regensburg, liebe Kunden, liebe Kollegen. Vielleicht haben Sie es schon in der Zeitung gelesen oder im Radio gehört. Heute ist Weltspartag. Er wurde vor  90 Jahren ins Leben gerufen, um die existenzielle Bedeutung des Sparens für die persönliche Absicherung von Zukunftsrisiken herauszustellen. Überall auf der Welt übernimmt das eigene Vermögen vor allem auch eine soziale Sicherungsfunktion, weil es Schwankungen des Erwerbseinkommens ausgleichen kann und wichtige Sicherheiten durch eigene Rücklagen bildet. Die gute Nachricht: Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die schlechte: Immer mehr Menschen in Deutschland geben an, dass sie sich das Sparen „nicht mehr leisten können“.  Sparen ist für sie zum Luxus geworden!

 

So nachzulesen in der repräsentativen Befragung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), bei der in diesem Jahr 2000 Menschen in ganz Deutschland Rede und Antwort zu ihrem persönlichen Sparverhalten gegeben haben. Die Ergebnisse liegen jetzt in Form des „Vermögensbarometers 2014“ vor. Leider geben sie nicht nur mir Anlass zur Sorge. Denn trotz der vorherrschenden Zuversicht der Bürger hinsichtlich ihrer individuellen Finanzlage und –entwicklung und der nach wie vor sprichwörtlichen „Freude am Sparen“, sehen sich 16 Prozent der Deutschen „finanziell nicht in der Lage“ eine aktive Altersvorsorge zu betreiben. Das sind vier Prozent mehr als noch im Jahre 2012. Ein Blick in das Vermögensbarometer zeigt, dass unter den Geringverdienern, die weniger als 1.000 Euro zur Verfügung haben, der Anteil der Nichtsparer 52 Prozent beträgt. Und was noch mehr zu denken gibt: Die Hälfte der jungen Generation bildet offensichtlich keine Rücklagen fürs Alter. Stattdessen planen 18 Prozent von ihnen, künftig noch mehr zu konsumieren. Und das, obwohl praktisch jedem in der Gruppe der 20- bis 30-Jährigen bewusst ist, dass die gesetzliche Rente im Alter wahrscheinlich nicht ausreichen wird.

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Tatsächlich droht uns damit in Deutschland eine schleichende Entwertung des erfolgreich gelernten Sparprozesses. Die Sparquote liegt nach den neuesten volkswirtschaftlichen Daten von Ende September nur noch bei gut 9 Prozent. Vor nicht allzu langer Zeit waren es einmal an die 13 Prozent. Das Niedrigzinsumfeld und die politische Unsicherheiten dieser Tage befördern die Erosion der Sparkultur zusätzlich – gerade auch bei den niedrigen Einkommensschichten. Nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) verfügten im Jahr 2012 knapp 28 Prozent der Bevölkerung über 17 Jahre über gar kein oder sogar ein negatives Vermögen. Der Trend zunehmender Vermögensungleichheit setzt sich bereits seit mehr als 20 Jahren fort. Stichwort: Armuts- und Reichtumsbericht. Und auch im internationalen Vergleich weist Deutschland nach wie vor ein hohes Maß an Vermögensungleichheit auf.

 

Alarmierende Tatsachen, denen unbedingt gegengesteuert werden muss! Wir brauchen, wie vom Präsident des DSGV Georg Fahrenschon gefordert, eine vermögenspolitische Initiative.  Gleichzeitig  ein klares Bekenntnis zur kapitalgedeckten Altersvorsorge. Es gilt, vor dem Hintergrund eines schwierigen Zinsumfeldes geeignete Anlageformen für die sparwilligen Bürger und Kunden zu identifizieren und individuell zu empfehlen. Ein Ansatzpunkt kann hier zum Beispiel der Erwerb von Wohneigentum sein,  das in der Einschätzung der Menschen weiter zugenommen hat: 52 Prozent der Deutschen halten die selbst genutzte Immobilie derzeit für die sicherste Geldanlage. Und ein Viertel der Befragten hält Immobilien, die zur Vermietung erworben werden, für die ideale Anlage. Beide Werte liegen nochmals höher als in den vergangenen Jahren.

 

Weitaus schwieriger ist die Situation beim Wertpapiersparen. Lediglich 11 Prozent der Befragten gaben an, diese Anlageform für geeignet zu halten, um eigenes Vermögen aufzubauen. Kein Wunder, die Vorbehalte in der Bevölkerung gegenüber Aktien sitzen tief, Erfahrungen wie das jähe Ende des Börsenbooms der Jahrtausendwende wirken lange nach. Dabei werden bei nüchterner Betrachtungsweise Aktien zwangsläufig einen zunehmend bedeutenden Bestandteil der Vermögensstrategie für die jüngere Generation bilden müssen, da sie gerade für eine langfristige Geldanlage sehr gut geeignet sind.

 

Was mich beim Thema Sparen besonders freut, ist, dass die Sparkassen nach wie vor die erste Anlaufstelle sind. Das Ansehen der Sparkassen und das Vertrauen in die Sicherheit der Spareinlagen sind unverändert hoch: 55 Prozent der Deutschen schenken den Sparkassen und damit auch unserem Hause weiterhin ihr Vertrauen. Dieses Vertrauen ist eine wichtige Motivation für unsere weitere Arbeit. Gleichzeitig finden die Kernwerte der Sparkassen großen Zuspruch: Für 81 Prozent ist es wichtig, dass ihre Bank nicht nur gewinnorientiert arbeitet, sondern auch „auf das Wohlergehen der Menschen und Unternehmen in ihrem Geschäftsgebiet achtet“. 76 Prozent wollen, dass ihr Geldinstitut gezielt die regionale Wirtschaft stärkt, und mehr als zwei Drittel finden es gut, wenn Finanzunternehmen öffentlich-rechtlich organisiert sind und von Städten und Landkreisen getragen werden. 52 Prozent der Bundesbürger, die sich bei allen Fragen rund ums Geld beraten lassen, tun dies in einer Sparkasse.

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Diese Verantwortung nehmen wir gerne aktiv wahr und stärken das gesellschaftliche Leben in der Stadt und im Landkreis Regensburg in vielerlei Hinsicht, sei es durch Unterstützung von Vereinen oder Kredite an den Mittelstand.

 

„Glücklich, wer spart.“ Diese wichtige und gute  Botschaft, die vom alljährlichen Weltspartag und dem „Vermögensbarometer“ ausgeht, kann die Sparkasse Regensburg nur unterstützen –  mit dem Sparkassen-Finanzkonzept als Basis, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Denn eines ist sicher, so schwierig es auch in der aktuellen Lage ist:  Die Sparkasse Regensburg steht Ihnen bei allen Fragen rund um „Sparen und Anlegen“ zur Seite. Egal ob vor 190 Jahren, vor 90 Jahren oder heute. Getreu unserem Motto: Möglich heißt machen!

 

Herzlich!  

Ihr Franz-Xaver Lindl (Vorstandsvorsitzender)

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